Saarstahl im Plan mit Großinvestition

Völklingen. Bei dem 150 Millionen Euro teuren Bau der neuen Sekundärmetallurgie ist der Saarstahl-Konzern voll im Plan. Das sagte Patrick Naumann, Leiter Bautechnik, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Nachdem die Fundament- und Betonarbeiten abgeschlossen sind, entsteht derzeit eine 60 Meter hohe Stahlkonstruktion

Völklingen. Bei dem 150 Millionen Euro teuren Bau der neuen Sekundärmetallurgie ist der Saarstahl-Konzern voll im Plan. Das sagte Patrick Naumann, Leiter Bautechnik, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Nachdem die Fundament- und Betonarbeiten abgeschlossen sind, entsteht derzeit eine 60 Meter hohe Stahlkonstruktion. Ab November beginnt der Bau des Daches und der Wände, Mitte des kommenden Jahres soll die neue Stahl-Veredelung die Arbeit aufnehmen.Das Bauprojekt fällt vor allem deshalb komplex aus, weil es auf vergleichsweise engem Raum stattfindet: die Kräne haben nur zwölf Meter Manövrierfläche. Auch die Legierungsbunker finden in dem neuen Gebäude einen ungewöhnlichen Platz. Das rund 5000 Tonnen schwere Materiallager thront in rund 45 Meter Höhe über der zukünftigen Stahlveredelungs-Anlage - ein Grund dafür, dass die Stahlkonstruktion besonders massiv ausgelegt werden muss.

Saarstahl reagiert mit der Investition auf die stark gestiegene Nachfrage nach höherwertigem Stahl. In der Sekundärmetallurgie werden dem Rohstahl in einem Vakuum flüchtige Gase wie Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenmonoxid entzogen. Unter anderem werden so die Schmiedeeigenschaften der sogenannten Stahlknüppel verbessert - der Stahl ist elastischer. Bereits jetzt setzt Saarstahl eine solche Sekundärmetallurgie ein. Die aus den 80er Jahren stammende Anlage hat allerdings nur eine Kapazität von 70 000 Tonnen pro Jahr. "Die Nachfrage ist deutlich höher", sagt Andreas Heinen, Leiter der Sekundärmetallurgie in Völklingen. Mit der neue Anlage soll die Kapazität auf rund 150 000 Tonnen mehr als verdoppelt werden. Der Anstoß zu den Investitionen kam vornehmlich von Kunden aus der Autoindustrie, die mehr hochwertige Schmiedeprodukte - zum Beispiel für Kurbelwellen - nachfragen. Mit dem Umbau ist auch eine Umordnung auf dem Saarstahl-Gelände verbunden: So mussten für den Neubau laut Naumann unter anderem der Stahlwerks-Waschraum wie auch die zentrale Werkstatt für mehrere Millionen Euro verlegt werden. jwo

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