Zwölf "Kelten" weben einen Prachtmantel

Völklingen. Besucher der Kelten-Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekommen am Sonntag einen anschaulichen Einblick ins Alltagsleben vor fast 2000 Jahren. Aus dem Hochwald reist eine Gruppe an, die vor den Augen der Zuschauer an einem in der Ausstellung aufgebauten großen Webstuhl Stoff fertigen wird. Gegen 11

 Die "Hochwaldkelten" haben sich beim Webstuhl-Bau auf griechische Vorbilder gestützt (hier eine Darstellung der webenden Penelope). Foto: Koch

Die "Hochwaldkelten" haben sich beim Webstuhl-Bau auf griechische Vorbilder gestützt (hier eine Darstellung der webenden Penelope). Foto: Koch

Völklingen. Besucher der Kelten-Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekommen am Sonntag einen anschaulichen Einblick ins Alltagsleben vor fast 2000 Jahren. Aus dem Hochwald reist eine Gruppe an, die vor den Augen der Zuschauer an einem in der Ausstellung aufgebauten großen Webstuhl Stoff fertigen wird.

Gegen 11.30 Uhr wollen die zwölf "Kelten" - die allesamt kostümiert auftreten - loslegen, sagt Michael Koch, Vorsitzender des Vereins "Freundeskreis keltischer Ringwall" und zugleich Ausgrabungsleiter am Otzenhausener Hunnenring. Der so genannte fürstliche Webstuhl in der Schau wird dann in Gang gesetzt. Zwei Leute seien nötig, um ihn zu bedienen, sagt Koch. Sie werden bis etwa 16 Uhr einen Prachtmantel weben, ein großes Stoffstück, wie es hochgestellte Kelten als Umhang trugen, am Hals mit einer Fibel geschlossen. Nebenbei wollen die Hochwaldkelten den Ausstellungsbesuchern Fragen zur keltischen Kultur beantworten. Und es wird weitere Vorführungen geben: "Wir haben auch jemanden dabei, der Schuhe baut", berichtet Koch.

Der Webstuhl-Nachbau folgt griechischem Vorbild. Denn, so Koch, die Kelten hätten - auf dem Umweg über die Etrusker - viele Einflüsse der Griechen aufgenommen. Etliche Details sind aber auch keltischen Ausgrabungsfunden nachgebildet.

Die Kelten-Ausstellung erweist sich übrigens als Publikumsmagnet. Wie das Weltkulturerbe-Team am Freitag mitteilte, kamen bisher mehr als 35 000 Besucher. dd

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