Zwischen Preußen und Frankreich

Losheim am See. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Saargebiet als ein Ergebnis des Friedensvertrages von Versailles unter die Verwaltung des Völkerbundes. Frankreich erhielt das Recht, die saarländischen Kohlegruben auszubeuten. Das Saargebiet umfasste den saarländischen Industriekern einschließlich des Stammkreises Merzig

 Einige der Wanderer begutachten mit Wanderführer Franz Müller (Mitte) einen gefundenen Grenzstein bei Bachem. FOTO: KHV

Einige der Wanderer begutachten mit Wanderführer Franz Müller (Mitte) einen gefundenen Grenzstein bei Bachem. FOTO: KHV

Losheim am See. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Saargebiet als ein Ergebnis des Friedensvertrages von Versailles unter die Verwaltung des Völkerbundes. Frankreich erhielt das Recht, die saarländischen Kohlegruben auszubeuten. Das Saargebiet umfasste den saarländischen Industriekern einschließlich des Stammkreises Merzig.

200 Grenzsteine erhalten

Grenzsteine wurden im Jahre 1920 aufgestellt, zudem auf beiden Seiten der Grenze Zollhäuser gebaut. Alleine im heutigen Kreis Merzig-Wadern wurden rund 750 Grenzsteine aufgestellt, davon sind noch etwa 200 erhalten. Es war mittlerweile die dritte Grenzsteinwanderung unter Leitung von Franz Müller aus Hargarten, die im oberen Teil des Heimlingerbachtales stattfand.

Zunächst ging es ab dem Dewespark in Losheim etwa 500 Meter talabwärts zwischen der ehemaligen MBE-Bahnlinie und dem Bachlauf, bis die Wandergruppe auf den Grenzstein 364 A traf, der tief im Boden versunken am Wegesrand stand. Die Wanderung führte weiter an vier Grenzsteinen vorbei bis zum Stein 370 A direkt am Fuß des Bahndammes. Dann ging es steil bergauf zur Krone des Bahndammes zum Grenzstein 371 A, dann quer über den Bahndamm durch den Losheimer Wald zu den Steinen 372 A und 374 A.

Schließlich erreichte die Gruppe freies Feld in Richtung Bachem. Hier trafen die Heimatforscher den in seinem Bestand sehr gefährdeten Grenzstein 381 A. Er war sicherlich schon mehrmals beim Bearbeiten der Felder mit Traktoren umgefahren und beschädigt worden. Vor Ort wurde gemeinsam beraten, wie der Stein erhalten und geschützt werden könnte.

Auch den benachbarten Grenzstein 382 A scheint ein ähnliches Schicksal zu erwarten, wenn nicht Schutzmaßnahmen getroffen werden. Über die Landstraße Bachem-Losheim führte der Weg an dem Stein 386 A vorbei ins Bormigbachtal. Nach der Bachüberquerung konnten auch die Steine 392 A und 394 A gefunden werden.

Typische Zollhäuser

Diese markierten damals die Grenze zu Rimlingen, das wie Losheim zu Preußen gehörte. Nach einer Wanderung von etwa zwei Stunden bei herrlichem Herbstwetter durchquerten die Wanderer das Fußballdorf des Saarländischen Fußballverbandes am Bachemer Sportplatz und erreichten die damaligen Unterkünfte der französischen Zöllner in der Quellenstraße in Bachem, das damals zum Saargebiet gehörte. Man diskutierte über die typischen Merkmale der Architektur dieser Häuser, ehe man sich danach zum gemütlichen Abschluss in der Dreschtenne traf.

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