"Bei meiner Reha nach einer Hüft-Operation in Bad Bertrich hat mir der behandelnde Arzt einen Rollator verschrieben, ihn mir mitgegeben und gesagt, dass ich mir den Zuschuss bei meiner Krankenkasse, der KKH, zurückholen soll."

Gesagt, getan. Die Merzigerin stellte den Antrag. Statt eines Zuschusses brachte der Postbote ihr eine zweite Gehhilfe ins Haus. Begründung: Der Rollator, den sie mit aus der Kur brachte, sei von einem Hersteller, mit dem die Krankenkasse nicht zusammenarbeite. Auf SZ-Anfrage heißt es von der KKH: Der Arzt habe einen Fehler gemacht. Er hätte nur ein Rezept für einen Rollator schreiben dürfen. Damit hätte sie sich an ein Sanitätshaus wenden können und von jetzt auf gleich einen Rollator erhalten. "Der Arzt ist für die Genesung der Patientin zuständig, wir für die Sachleistungen", sagt ein Sprecher der Krankenkasse. Sein Tipp: Sich mit dem Mediziner in Verbindung zu setzen, der dann die Gehhilfe wieder zurückholt.

Die Merzigerin kann nur den Kopf schütteln: "Da wird groß und breit darüber lamentiert, dass unser Gesundheitssystem nicht mehr zu finanzieren ist. Und dann wird das Geld, wie in meinem Fall, unnötig zum Fenster rausgeschmissen. Im günstigen Falle kostet solch ein Rollator um die 50 Euro. Wenn solch ein Fall, wie er mir passiert ist, jeden Tag im Jahr nur einmal in ganz Deutschland vorkommt, sind das schon über 18 250 Euro", rechnet sie vor - "Geld das unnötig ausgegeben wird."mst