Zwei Kandidaten wollen ihre Ideen transportieren

Homburg/St. Ingbert. Winfried Anslinger ist Direktkandidat der Grünen für den Wahlkreis 299. Dass er in den Deutschen Bundestag einzieht, hält der 58-jährige evangelische Pfarrer aus Homburg für unwahrscheinlich. Dennoch, so betont er, verbinde er mit seiner Kandidatur sehr wohl eine Botschaft: "Wir müssen energie- und verkehrspolitisch umdenken"

Homburg/St. Ingbert. Winfried Anslinger ist Direktkandidat der Grünen für den Wahlkreis 299. Dass er in den Deutschen Bundestag einzieht, hält der 58-jährige evangelische Pfarrer aus Homburg für unwahrscheinlich. Dennoch, so betont er, verbinde er mit seiner Kandidatur sehr wohl eine Botschaft: "Wir müssen energie- und verkehrspolitisch umdenken". Allein schon deshalb sei es wichtig, Farbe zu bekennen. "Ich weiß zwar, dass ich keine Chance habe auf einen Abgeordneten-Sitz, aber ich möchte dennoch für meine Politik möglichst viele Stimmen bekommen." Wofür er steht, macht Anslinger schnell deutlich: "Ich kandidiere gegen die verfehlte Energiepolitik der großen Koalition". Er fordert nicht nur den Ausstieg aus der Atomkraft, sondern auch aus der Kohlekraft. "Wir brauchen diese alten Energien höchstens noch 20 Jahre, dann sollten wir sie ersetzen durch Biogas und Solarenergie." Vor allem Biogas ist ihm wichtig: "Tonnen von Methan steigen jährlich in die Atmosphäre, das wird unser größtes Zukunftsproblem, denn dieses Gas ist noch schädlicher als Kohlendioxid." Deshalb müsse Methan ganz schnell zu Biogas umgewandelt und als Energieträger genutzt werden: "Das schont die Umwelt und liefert Strom."

Vom Bau kleinerer Kohlekraftwerke hält er nichts - diese Energiegewinnung müsse abgeschafft werden. Ein weiterer Punkt ist die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Anslinger bedauert, dass Homburg kaum noch IC-Verbindungen hat und dass es am Bahnhof nicht bürgerfreundlich zuginge.

Die Familien-Partei schickt Heinz Dabrock (Foto: ang) im Wahlkreis 299 als Spitzenkandidaten ins Rennen. Dem tollkühnen Gedanken, er könne gegen die großen Parteien das Mandat erringen, hängt der 53 Jahre alte St. Ingberter nicht nach: "Es geht uns darum, Themen in die politische Diskussion zu bringen, die andere Parteien nicht bringen." Durch das Abwerben von Wählerstimmen transportiere die Familien-Partei ihre Inhalte auch in die großen Parteien.

Darock ist Mathematik- und Physiklehrer. Er arbeitet am St. Ingberter Leibniz-Gymnasium und ist darüber hinaus am Landesinstitut für Pädagogik und Medien zuständig für Lehrerfortbildung in Mathe. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Auf die politischen Inhalte angesprochen, die er transportieren möchte, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Verschuldung, Soziallasten, Steuern, Infrastruktur, Energie - er hat dazu einiges zu sagen. Dabei steht in seinen Überlegungen die Familie und der Nachwuchs im Mittelpunkt. "Es ist verantwortungslos, wie wir uns verschulden." Die Zeche müssten später die Kinder zahlen. Da die Erwachsenen die Zukunft ihrer Kinder mitgestalteten, plädiert Dabrock für ein Wahlrecht ab Geburt, das die Eltern dann für den unmündigen Nachwuchs wahrnehmen könnten. Um Familien zu stärken, fordert er ein Erziehungsgehalt und eine veränderte Steuerpolitik.

In Sachen Energie offenbart der Bundestagskandidat ein geradezu grünes Herz. Die Entwicklung nachhaltiger Energien fordert Dabrock, um Deutschland weitestgehend unabhängig zu machen von Importen.

Auf einen Blick

Dem Wahlkreis 299 gehören an: der Saarpfalz-Kreis, Teile des Kreises Neunkirchen (Stadt Neunkirchen und Spiesen-Elversberg) sowie Quierschied, Friedrichsthal und Sulzbach. Rund 27 Prozent der Bevölkerung des Landes wohnen in diesem Wahlkreis mit rund 200 000 Wahlberechtigte. red

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