Zwei Bischöfe und ein Mythos

Woher kommt eigentlich der Nikolaus? Ich krallte mir gestern gerade gierig einen der leckeren Schoko-Männer aus dem Supermarkt-Regal, als mir die Frage kam. Vielleicht weiß ja die Mittfünzigerin im weißen Kittel neben mir mehr. "Na, der wird geliefert?", motzte sie mich kopfschüttelnd an. "Danke, super Hilfe", raunzte ich zurück. Im Büro angekommen verfolgte mich die Frage

 Hat so Nikolaus ausgesehen? Vielleicht! Foto: Becker&Bredel

Hat so Nikolaus ausgesehen? Vielleicht! Foto: Becker&Bredel

Woher kommt eigentlich der Nikolaus? Ich krallte mir gestern gerade gierig einen der leckeren Schoko-Männer aus dem Supermarkt-Regal, als mir die Frage kam. Vielleicht weiß ja die Mittfünzigerin im weißen Kittel neben mir mehr. "Na, der wird geliefert?", motzte sie mich kopfschüttelnd an. "Danke, super Hilfe", raunzte ich zurück. Im Büro angekommen verfolgte mich die Frage. Ich wühlte mich durch unzählige der 33 100 000 Seiten, die Google auf den Schirm warf. Und nach Stunden stand fest: Die Vorbilder der Schoko-Männer waren wohl zwei Bischöfe: Nikolaos von Myra, heute Demre (Türkei) und Nikolaos von Pinnara, nahe Myra. Dem Mann aus Myra haftete sogar der Ruf des Wundertäters an. Er starb auch an einem 6. Dezember irgendwann zwischen 326 und 351 nach Christus. Der Sohn aus reichem Hause hatte ein Herz für die Armen. Beispielsweise soll er drei Jungfrauen vor der Prostitution gerettet haben, indem er ihnen heimlich Goldklumpen zusteckte. Deshalb sollen Kinder übrigens bis heute ihre Stiefel rausstellen. Kapital aus Nikolaus schlug auch Bari. Im 11. Jahrhundert ließen Kaufleute der italienischen Hafenstadt die sterblichen Überreste des Bischofs rauben. Sie errichteten eine Wallfahrtskirche und seitdem floriert die Stadt. Auch die St. Ingberter setzten beim Adventsmarkt lange auf den Nikolaus. Vergeblich. Bestimmt haben die Stadtoberen den Markt deshalb kurz vor Weihnachten gelegt. Vielleicht bringt ihnen Santa Claus mehr Glück.

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