Zuschuss statt Windelsack
St. Ingbert. Der St. Ingberter Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Erwachsenen mit Inkontinenz einen Zuschuss zu den Müllgebühren zu gewähren. Bislang wurden Bedürftigen Windelsäcke ausgehändigt, was viele Betroffene als diskriminierend empfunden hatten
St. Ingbert. Der St. Ingberter Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, Erwachsenen mit Inkontinenz einen Zuschuss zu den Müllgebühren zu gewähren. Bislang wurden Bedürftigen Windelsäcke ausgehändigt, was viele Betroffene als diskriminierend empfunden hatten. Der Fraktionschef der Freien Wähler (FW), Uwe Reyinger, freut sich über diesen Beschluss: "Der Stadtrat ist damit dem Antrag unserer Fraktion gefolgt, vom unwürdigen Windelsackverfahren abzukommen."Die FW-Stadträte hatten außerdem beantragt, die Windelsäcke für Familien mit Kleinkindern aus hygienischen Gründen ebenfalls auf das Zuschussverfahren umzustellen. Außerdem wollte man auch einen Zuschuss für kinderreiche Familien einführen, um hier die sozialen Härten beim Verwiegesystem auszugleichen. Der desolate Zustand des städtischen Haushalts sei der Grund, warum die FW-Vorschläge nicht umgesetzt würden, erläutert Reyinger. Dies ärgere ihn besonders vor dem Hintergrund der Millioneninvestitionen in Immobilien wie Gefängnis oder Pro-Markt-Gebäude. Sein Fazit: "Die Schwerpunkte werden leider falsch gesetzt. OB Jung und Jamaika investieren offensichtlich lieber in Steine als in Menschen." red