Zurzeit nur Schadensbegrenzung

Merzig-Wadern. Der Schnee ist weg, vorläufig zumindest, und über das, was jetzt zum Vorschein kommt, zerbrechen sich vor allem die Kämmerer der Kommunen ihren Kopf. Denn mit Blick in die gähnende Leere der Haushaltskassen weiß niemand so recht, von welchem Geld die Schlaglöcher in den Straßen vollständig zu beseitigen sind

Merzig-Wadern. Der Schnee ist weg, vorläufig zumindest, und über das, was jetzt zum Vorschein kommt, zerbrechen sich vor allem die Kämmerer der Kommunen ihren Kopf. Denn mit Blick in die gähnende Leere der Haushaltskassen weiß niemand so recht, von welchem Geld die Schlaglöcher in den Straßen vollständig zu beseitigen sind. Wenigstens lassen sich aktuell Löcher in Straßendecken mit Kaltasphalt reparieren - notdürftig. Eine Schadensbilanz gibt es noch nicht, eine endgültige Bestandsaufnahme kann erst im Frühjahr gemacht werden. Zumal die Meteorologen den Winter lange noch nicht abgehakt haben.

Das Problem der "Rüttelpisten" hat aber nicht nur mit der aktuellen Witterung zu tun, sondern auch mit Versäumnissen aus der Vergangenheit, findet zum Beispiel der grüne Umwelt-Staatssekretär aus Merzig, Klaus Borger: "Die günstige Witterung der letzten Jahre hat dazu geführt, dass Unterhaltungsarbeiten teilweise unterlassen wurden, was sich schon im Winter 2009/2010 gerächt hat." Der jetzige Winter werde die Situation nach seiner Einschätzung "ganz erheblich" verschärfen, sagt Borger, dessen Ministerium auch für den Straßenbau im Land zuständig ist.

Derzeit gilt es jedoch für die Mitarbeiter der Bau- und Betriebshöfe, Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Kommunen und der Landesbetrieb für Straßenbau müssen der Verkehrssicherungspflicht nachkommen, denn schließlich stehen sie bei Unfällen in der Haftung. "Aber nur, wenn nachzuweisen ist, dass der Sorgfaltspflicht nicht Genüge getan wurde", sagte Klaus Kosok, Sprecher vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS). Er fordert Verkehrsteilnehmer zugleich auf, sich den Straßenverhältnissen anzupassen. Die Straßenschäden führen nicht nur zu extremen mechanischen Beanspruchungen der Fahrzeuge, sie stellen vor allem ein erhebliches Gefährdungspotenzial zum Beispiel für Zweiradfahrer und Fußgänger dar, ergänzt Klaus Borger: "Wenn nicht grundsätzlich saniert wird und nicht nur Löcher geflickt werden, wird sich die Situation in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen."

Im Moment ist für die Verantwortlichen sowohl beim Landesbetrieb für Straßenbau (der für die Unterhaltung der Landes- und Bundesstraßen zuständig ist) als auch bei den Kommunen (die sich um alle übrigen öffentlichen Straßen in ihrem Gebiet zu kümmern haben) noch nicht absehbar, welches Ausmaß die Schäden an den Straßen haben werden. Ebenfalls noch unklar: Wie viel Geld wird für die Beseitigung dieser Schäden benötigt werden?

Auf einen Blick

Die SZ fragt nun ihre Leser: Wo wäre aus Ihrer Sicht besondere Vorsicht geboten? Welche Straßen im Lankreis Merzig-Wadern hat es besonders getroffen?

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