Zur Not muss die Trainerin selbst ran

Freisen. Es ist Donnerstagabend, und so langsam beginnen die Fingerspitzen zu jucken. Schlag um Schlag wird gepritscht und gebaggert, Blöcke werden gestellt und Positionen durchgespielt - die Volleyballerinnen des SSC Freisen bereiten sich auf das erste Saisonspiel vor. Gegner zum Auftakt in der RPS-Oberliga ist am Samstag ab 15

Freisen. Es ist Donnerstagabend, und so langsam beginnen die Fingerspitzen zu jucken. Schlag um Schlag wird gepritscht und gebaggert, Blöcke werden gestellt und Positionen durchgespielt - die Volleyballerinnen des SSC Freisen bereiten sich auf das erste Saisonspiel vor. Gegner zum Auftakt in der RPS-Oberliga ist am Samstag ab 15.30 Uhr (Bruchwaldhalle) der ASV Landau, "eine Mannschaft, an der wir in der vergangenen Saison zweimal dicht dran waren,", erzählt Brigitte Schumacher, die Trainerin der Freisener Volleyball-Damen. Zwar hatte der SSC Hin- und Rückspiel verloren, doch mit 1:3 und 2:3 sich jeweils teuer verkauft. "Wenn wir es schaffen, den ersten Satz zu gewinnen, wird es für Landau schwer, uns zu schlagen", sagt Schumacher. Zwei Turniere haben die Freisener in der Vorbereitung gespielt. Das erste am letzten August-Wochenende in Hildburghausen bei Suhl, das zweite eine Woche später in Luxemburg. "In Hildburghausen waren insgesamt 15 Mannschaften aus Ober-, Regional- und Verbandsligen am Start. Dort wurden wir Fünfte", erzählt Schumacher. Besonders schön: "Da haben die ganz Jungen gespielt." Dazu zählen Laura Bur und Kim Schwan, die aus der eigenen Jugend kommen und den Kader der ersten Frauenmannschaft verstärken sollen - beide Neuzugänge sind Jahrgang 1997. Sechs Abgänge hatte der SSC Freisen dagegen zu verkraften, am schmerzvollsten ist der Verlust der Familie Tadros. "Anna wollte unbedingt weg, um höherklassig zu spielen, und da gab es für ihre Mutter auch keine Gründe mehr, zweimal in der Woche nach Freisen zu fahren." Die ehemalige polnische Nationalspielerin Barbara Tadros hat sich dem TV Steinrausch angeschlossen, während die 16-jährige Tochter Anna nach Niedersachsen zum SC Emlichheim ging. "Wie ich jetzt gehört habe, soll das Engagement in Emlichheim aber doch nicht zustande gekommen sein", sagt Schumacher, die jedoch keine weiteren Informationen über einen weiteren Vereinswechsel hat. Infolge dessen wird jedenfalls auch Monica Calderin, die dritte im Tadros-Bunde, nicht mehr für Freisen spielen. Ganz an den Nagel gehängt haben Katharina Rojan, Anna Klär und Isabelle Cullmann ihre Volleyball-Schuhe. "Mit nur zehn Spielerinnen ist der Kader natürlich nicht allzu stark besetzt", weiß Schumacher. Zumal es im Laufe der Saison immer wieder Verletzte geben kann. Deutlich wurde das beim zweiten Vorbereitungsturnier in Luxemburg: "Hier wurden wir Dritte, womit ich auch sehr zufrieden war, aber die Katastrophe war: Christine Kolb hat sich zwei Bänder im Sprunggelenk gerissen und Doreen Werth hat sich am Zeigefinger der rechten Hand eine Kapselverletzung zugezogen." Da waren es nur noch acht. Die Konsequenz für die 44-Jährige: "Ich musste mich für die Saison noch einmal als Spielerin aufschreiben, aber ich greife nur ein, wenn wirklich Not am Mann ist." tog

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