Zur großen Sensation fehlten nur SekundenReimsbachs Leidenschaft unbelohnt

Mettlach. Sie hatten ein Unentschieden gegen den klaren Spitzenreiter der Liga geholt - und trotzdem gab es bei den Spielern des Fußball-Saarlandligisten SV Mettlach nach dem 1:1 gegen Hertha Wiesbach enttäuschte Gesichter. Denn bis in die Nachspielzeit hinein hatte die Mannschaft von Interims-Trainer Thomas Steies gegen den Liga-Primus sogar geführt

 Unsanfte Landung: Bis zur 90 Minute hatten Mettlachs Klaus Peter Schröder und seine Teamkollegen gegen den Tabellenführer alles gegeben und gut gekämpft. Doch so abrupt wie hier Wiesbachs Armend Haliti (gelb) Schröder stoppt, endeten die Mettlacher Siegträume. Foto: Jenal

Unsanfte Landung: Bis zur 90 Minute hatten Mettlachs Klaus Peter Schröder und seine Teamkollegen gegen den Tabellenführer alles gegeben und gut gekämpft. Doch so abrupt wie hier Wiesbachs Armend Haliti (gelb) Schröder stoppt, endeten die Mettlacher Siegträume. Foto: Jenal

Mettlach. Sie hatten ein Unentschieden gegen den klaren Spitzenreiter der Liga geholt - und trotzdem gab es bei den Spielern des Fußball-Saarlandligisten SV Mettlach nach dem 1:1 gegen Hertha Wiesbach enttäuschte Gesichter. Denn bis in die Nachspielzeit hinein hatte die Mannschaft von Interims-Trainer Thomas Steies gegen den Liga-Primus sogar geführt. Dann gab es nach einem Luft-Zweikampf zwischen Mettlachs Thomas Kiefer und Wiesbachs Jens Schlemmer 20 Meter vor dem Tor einen Freistoß für die Gäste. Der eingewechselte Sascha Schumacher legte sich die Kugel zurecht - und donnerte sie über die Mauer hinweg genau in den Winkel zum 1:1-Endstand. Wiesbach hatte damit die zweite Saisonniederlage gerade noch einmal abgewendet - und Mettlach die ganz große Überraschung verpasst."Dass dem Gegner mit der allerletzten Aktion der Ausgleich gelingt, ist natürlich super enttäuschend. Wir hätten aus den letzten drei Spielen neun Punkte holen können, aber es sind nur vier geworden", ärgerte sich Steies. Seit er den zurückgetretenen Ralf Schmidt in der sportlichen Verantwortung abgelöst hat, gab es für Mettlach einen 2:0-Sieg gegen den SV Hasborn, ein bitteres 0:1 beim FV Lebach trotz deutlicher Überlegenheit und jetzt das 1:1 gegen Wiesbach.

Wenn sich die Hausherren auch über den Ausgleichstreffer ärgerten, so war das Remis vom Spielverlauf her doch das gerechte Ergebnis. Das sahen auch beide Trainer so. "Das Unentschieden geht in Ordnung", meinte Wiesbachs Helmut Berg. "Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, ist das Ergebnis okay", sagte Steies.

Der Spitzenreiter war in der Anfangsphase besser im Spiel und hatte in den ersten 20 Minuten einige Möglichkeiten, die jedoch nicht genutzt wurden. Mettlach fand Mitte der ersten Halbzeit über den Kampf ins Spiel und kam auch zu Torgelegenheiten. Jeweils nach Eckbällen köpften Pascal Reiter und Kiefer knapp am Wiesbacher Gehäuse vorbei.

Nach 20 Minuten im zweiten Durchgang gingen die Gastgeber in Führung. Helmut Hürter bediente nach einem Ballgewinn im Mittelfeld den außen durchgebrochenen Andreas Becker. Der eingewechselte Stürmer fackelte nicht lange und nagelte die Kugel zum 1:0 unter die Latte. Zehn Minuten später waren die Gäste dann nach Gelb-Rot gegen Michael Miesemer wegen Meckerns nur noch zu zehnt - trotzdem gelang Wiesbach aber der Ausgleich.Reimsbach. Irgendwie geht derzeit halt alles schief beim 1. FC Reimsbach: Als Innenverteidiger Michael Schneider in der 86. Spielminute bei einer Rettungstat im eigenen Strafraum den Ball unglücklich trifft und zum 0:2 ins eigene Tor befördert, ist die Niederlage des FCR gegen Rot-Weiß Hasborn vor heimischer Kulisse besiegelt. Am Ende gehen die Gäste sogar noch mit 3:0 als Sieger vom Platz.

Für den Tabellenvorletzten der Saarlandliga war diese Niederlage bereits die siebte in Folge. "Dieses Eigentor ist symptomatisch für unsere gesamte Situation. Wir kämpfen gegen einen der vermeintlich stärksten Gegner der Klasse 85 Minuten mit viel Herz und Leidenschaft - und stehen am Ende wieder mit leeren Händen da", schüttelte FCR-Offensivspieler Philipp Blum den Kopf.

Dabei erwischte der FCR den schwächeren Start. Die neuformierte Innenverteidigung um Alexander Schmitt und Michael Schneider stand zu Beginn auf wackligen Beinen, und so konnte André Markus Dewes nach einer Flanke von Julian Scholler die Gäste bereits nach drei Minuten mit 1:0 in Führung bringen. "Es ist einfach ärgerlich, dass wir Woche für Woche einem Rückstand hinterher laufen", ärgerte sich der FCR-Vorsitzende Norbert Buchheit.

Lob vom Gästetrainer

Nur sechs Minuten später hätte Christian Hero fast per Kopf auf 2:0 erhöht - aber FCR-Torhüter Fabian Seel parierte stark. Ganze 18 Minuten dauerte es, bis der FCR erstmals gefährlich vors gegnerische Tor kam: Nach einem Freistoß von Justin Thieser schraubte sich Christian Hissler am zweiten Pfosten in die Luft und köpfte den Ball Richtung Winkel, aber Hasborns Torhüter Christian Reiter reagierte glänzend. "Die Reimsbacher haben nicht wie ein Absteiger gespielt. Sie sind böse vom Verletzungspech gebeutelt und haben mit ihren Möglichkeiten gut dagegen gehalten", fand Hasborns Trainer Heiko Wilhelm. "Allerdings hätten wir früher den Sack zumachen müssen."

Beispielsweise kurz vor dem Seitenwechsel, als Scholler alleine vor Seel verzieht (40.). Der FCR tat sich im zweiten Durchgang in der Offensive abermals schwer. "Uns fehlt einfach die Durchschlagskraft. Wir kämpfen, rackern, beißen - belohnen uns aber nicht", haderte Blum. Als Schneiders Eigentor dann die Entscheidung brachte (86.), ließen die Reimsbacher die Köpfe hängen. Dewes nutzte das traf mit seinem zweiten Tor zum 3:0-Endstand (90.). Der 1. FC Reimsbach bleibt durch die siebte Pleite in Serie weiterhin auf dem 17. Tabellenplatz.

"Dass dem Gegner mit der allerletzten Aktion der Ausgleich gelingt, ist super enttäuschend."

Mettlachs Trainer Thomas Steies

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