Zur Bronzemedaille den Bronzehammer

St. Wendel. Passend zur Bronzemedaille, die er bei der Weltmeisterschaft der jungen Dachdecker gewonnen hat, hat Steven Leduc-Liepner jetzt auch einen Schieferhammer aus Bronze. Den hat ihm sein Lehrmeister Helmut Zimmer als Anerkennung für das hervorragende Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in St. Petersburg in Russland überreicht

St. Wendel. Passend zur Bronzemedaille, die er bei der Weltmeisterschaft der jungen Dachdecker gewonnen hat, hat Steven Leduc-Liepner jetzt auch einen Schieferhammer aus Bronze. Den hat ihm sein Lehrmeister Helmut Zimmer als Anerkennung für das hervorragende Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in St. Petersburg in Russland überreicht. Der 21-jährige Hofelder ist einer der inzwischen 100 Dachdecker und Zimmerleute, die in dem St. Wendeler Dachdeckerei- und Zimmereibetrieb ausgebildet wurden. Inzwischen arbeitet Leduc-Liepner im Dachdecker- und Zimmereibetrieb Paul Fuchs in Steinbach. Landes- und Bundessieger im Leistungswettbewerb im Dachdeckerhandwerk, das waren die Stationen Leduc-Liepners auf dem Weg nach St. Petersburg. In der Stadt, die der russische Zar Peter der Große, der in seiner Jugend als einfacher Zimmermann auf Schiffswerften in England und in den Niederlanden gearbeitet hatte, 1703 gegründet hatte, vertrat Leduc-Liepner im Team mit Alexander Pauken aus Mayen das deutsche Handwerk. Sieben Stunden hatten die beiden Zeit, um zwei Pflichtaufgaben zu lösen. Sie mussten eine Dachdeckung mit Biberschwanzziegeln in Doppeldeckung inklusive Unterkonstruktion und der Deckung einer Satteldachgaube sowie Wandanschlüssen sowohl Nocken als auch mit Biberschwanzziegeln fertigen. Dazu kam ein weiteres Dach mit Dachsteinen, wiederum inklusive der Unterkonstruktion und dem Einbau eines Dachflächenfensters. Dazu kam eine Kür-Aufgabe, für die die Deutschen den Sonderpreis erhielten. Angetreten waren insgesamt 26 Teams aus 13 Ländern in zwei Kategorien: Dachdeckung und Abdichtung.Mit ihrer Leistung im Wettbewerb ist der Hofelder recht zu frieden. Mit den Wettbewerbsbedingungen in Russland nicht so sehr. Erst am Vorabend des Wettbewerbs sei ihnen ihre Aufgabe erläutert worden. Bei diesem offiziellen Termin hätten zum Beispiel die Russen, sie schafften später der ersten Platz, gefehlt. Aber die Freude über den Erfolg überwiegt und ein neues, großes Ziel hat sich der junge Familienvater auch schon gesteckt. Er will seinen Meister machen, berufsbegleitend. Das heißt, neben dem Vollzeitjob abends in Saarbrücken die Schulbank drücken. Drei Mal in der Woche nach der Schicht und zusätzlich an einigen Samstagen. Sonntags werde er dann wohl regelmäßig zu Hause über den Büchern sitzen, sagt der 21-jährige, der sich auf drei harte Jahre eingestellt hat. Gefragt, welche Arbeit ihm in seinem Beruf den größten Spaß macht, muss Leduc-Liepner nicht lange überlegen: "Mit Naturschiefer arbeiten." Schiefer sei dekorativ, passe zu jedem Haus und die Arbeit mit dem Naturprodukt sei keine 08/15-Tätigkeit. Leider seien Schieferarbeiten selten gefragt.

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