Die Prowin Volleys TV Holz könnten erneut Pokalgeschichte schreiben: Im Qualifikationsspiel zum Deutschen Volleyball-Pokal (DVV-Pokal) empfängt der Drittligist am Sonntag um 16 Uhr in der Fischbachhalle in Fischbach den CPSV Volleys Chemnitz. Sollte Holz dieses Spiel gewinnen, hätte der TV am 6. November, im Achtelfinale des DVV-Pokals, den Erstbundesligisten und letztjährigen deutschen Vizemeister Rote Raben Vilsbiburg zu Gast.

Erst- und letztmals spielte der TV Holz am 5. Dezember 1998 gegen einen Erstbundesligisten. Damals im Achtelfinale des DVV-Pokals gegen den mehrfachen Deutschen Meister und Europapokalsieger CJD Berlin. Holz lieferte dem mit Nationalspielerinnen und Profis gespickten Favoriten vor allem im ersten Satz einen großen Kampf, verlor allerdings mit 0:3 (13:15, 8:15, 2:15).

Ob der TV den Coup von 1998 wiederholen und erneut gegen einen Erstligisten spielen kann, muss diesmal allerdings in Frage gestellt werden. Zu stark erscheint der Gegner am Sonntag: Chemnitz gehört der 2. Bundesliga seit 2001 an, spielte dort unter dem Namen Fighting Kangoroos immer eine gute Rolle, wurde in der vergangenen Saison Achter. Nach einem Namensstreit um Markenrechte wechselte Chemnitz jetzt den Vereinsnamen und verstärkte sich im Sommer mit fünf Spielerinnen aus der 3. Liga Ost und der 2. Liga Finnlands. Saisonziel ist ein Platz unter den ersten Vier in der 2. Liga Süd. Derzeit steht Chemnitz dort auf dem 3. Platz.

Im Endspiel des Regionalpokals Ost fegte Chemnitz den Zweitligisten Erfurt mit 3:0 aus der Halle und qualifizierte sich damit zum Spiel gegen den Südwestpokalsieger. Herausragende Spielerin bei Chemnitz ist Außenangreiferin Mandy Sohr. "Herausragend" im wahrsten Wortsinne ist aber auch die 1,93 Meter große Zuspielerin Pia Walkenhorst. "Ich kenne die aktuelle Chemnitzer Mannschaft nicht, aber wir können sicherlich davon ausgehen, dass das ein richtig starkes Team ist. Wir gehen als klarer Außenseiter in dieses Spiel und haben absolut gar nichts zu verlieren", sagt die Holzer Mittelblockerin Steffi Höwer, die in ihrer Zeit beim TV Hülzweiler schon gegen Chemnitz gespielt hat. Für Holz sei der Gewinn des Südwestpokals bereits ein großer Erfolg gewesen und das Qualifikationsspiel gegen Chemnitz "eine Art Belohnung für die guten Leistungen im Pokal", betont Höwer.

Holz will aus seiner Außenseiterrolle jedoch das Beste machen: "Wir werden versuchen, den Gegner mit guten Aufschlägen unter Druck zu setzen", verspricht Steffi Höwer. Weitere taktische Tricks und Kniffe verrät sie aber nicht. Verzichten muss Holz auf Michelle Grandinetti, die aufgrund einer Schulterverletzung ausfällt. Ansonsten sind aber alle Spielerinnen dabei. Weil in der Heusweiler Realschulhalle zeitgleich eine andere Sportveranstaltung stattfindet, muss das Spiel nach Fischbach verlegt werden. "Wir hoffen auch dort auf zahlreiche Zuschauer", sagt der Holzer Manager Philipp Grau. Der Eintritt beträgt fünf (Erwachsene) und drei Euro (ermäßigt).