Zupfmusiker feierten Geburtstag

St Wendel · Vier Orchester gaben sich am vergangenen Samstagabend ein Stelldichein im St. Wendeler Saalbau. Der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar feierte 60-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumskonzert.

 Das Orchester Mandolines Buissonnières trat im Saalbau auf.Foto: Sick

Das Orchester Mandolines Buissonnières trat im Saalbau auf.Foto: Sick

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Zupfmusik verschiedenster Epochen und Stilrichtungen gab es am vergangenen Samstag im St. Wendeler Saalbau zu hören. Dorthin hatte der Bund für Zupf- und Volksmusik Saar (BZVS) eingeladen, um gemeinsam mit einem großen Publikum sein 60-jähriges Bestehen in Form eines Jubiläumskonzertes zu feiern. Zu diesem Anlass hatte der BZVS vier hochkarätige Orchester aufgebracht, die den Abend mit Mandolinen, Gitarren und anderen Zupfinstrumenten abwechslungsreich gestalteten.

Den Anfang machte der Mandolinenverein Bliesen, der nicht nur über das einzige Zupforchester im Kreis St. Wendel verfügt, sondern auch aus der Heimat des damaligen Gründungsvaters des BZVS, Josef Schuh, kommt. Die Musiker spielten das Polnische Konzert des Barock-Komponisten Georg Philip Telemann sowie die Impressioni Orienti des italienischen Tondichters Amadeo Amadei und überzeugten das Publikum nicht nur durch ihr hohes Niveau, sondern auch durch die musikalische Vielfalt. Letzteres, so die Vereinsvorsitzende Bettina Hemmer, habe vor allem in den vergangenen Jahren an Bandbreite zugenommen, denn man wolle sich als modernes Orchester zeigen, das aber dennoch nicht den Blick zurück auf althergebrachte Traditionen verloren habe. Auf diese Weise sei eine große Vielfalt an Stücken entstanden, die der Verein nun für sein Publikum spielen könne.

Dem etwa halbstündigen Auftritt des Mandolinenvereins Bliesen folgte der Mandolinenverein Harmonie 1931 Dinslaken, der mit rund 30 Mitgliedern zu den größten Zupforchestern Deutschlands zählt. Unter der Leitung von Michael Jakob präsentierten die Musiker aus dem nordwestlichen Ruhrgebiet ein buntes Programm verschiedenster Stücke und allerspätestens mit diesem Auftritt wurde klar, was Schirmherr Udo Recktenwald gemeint hatte, als er in seiner Begrüßungsrede den BZVS und all seine zugehörigen Vereine als "kulturelles Juwel" bezeichnete.

Im Anschluss an den Mandolinenverein aus Dinslaken spielte das Orchester Mandolines Buissonnières, das zum Jubiläumskonzert aus Mülhausen angereist war. Etwas kleiner als seine beiden Vorgänger präsentierte sich das Orchester aus dem Elsass in einem halbstündigen Programm unter der Leitung von Sylvie Parlati-Pereira und bewies, dass es seinen besetzungsstärkeren Kollegen in nichts nachstand.

Den Abschluss des Abends gestaltete das Saarländische Zupforchester, das als musikalisches Aushängeschild des BZVS gilt. Seit 25 Jahren unter der Leitung des renommierten Gitarristen Reiner Stutz verfügen die Musiker über ein großes Repertoire, das von der Renaissance bis hin zur Avantgarde reicht und vor allem auch durch zeitgenössische Musik gekennzeichnet ist. Sein gesamtes spielerisches Talent und zumindest einen Teil seiner musikalischen Bandbreite stellte das Orchester beim Jubiläumskonzert unter Beweis und erntete viel Applaus für seine Darbietung.

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