Zunderbaum-Pläne gehen voran

Kirkel. Die baurechtliche Entwicklung des früheren Bundeswehr-Depots Zunderbaum hat gestern im Kirkeler Gemeinderat eine weitere Etappe hinter sich gebracht

Kirkel. Die baurechtliche Entwicklung des früheren Bundeswehr-Depots Zunderbaum hat gestern im Kirkeler Gemeinderat eine weitere Etappe hinter sich gebracht. Einstimmig beschloss der Rat unter Vorsitz von Bürgermeister Frank John (SPD) zum einen auf Grundlage der bisher bestehenden Planentwürfe für die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplanes die Öffentlichkeit, betroffene Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange zu beteiligen. Zum anderen wurde entschieden, dass ein städtebaulicher Vertrag die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen der Saarland Bau und Boden (SBB) als Eigentümerin des Areals und der Gemeinde Kirkel bilden soll.

Zum Hintergrund: Der Zunderbaum gehört zu den sechs Arealen, die innerhalb der kommenden zwölf Jahre im Zuge des Masterplans Industrieflächen Saarland entwickelt werden sollen. Das rund 55 Hektar große Gelände liegt zu einem größeren Teil auf der Gemarkung Kirkel, zu einem kleineren auf der von Homburg.

Diskussionspunkte bislang waren zum einen die geplante Anbindung des Areals an die L219, hier wird eine steigende Verkehrsbelastung des Kirkeler Ortsteiles Altstadt befürchtet, zum anderen die Art der zukünftigen Nutzung der Industriefläche sowie der zu erwartende Eingriff in die Natur. Diese Themen bestimmten dann auch die Aussprache. So hakte Martin Baus von den Grünen in Sachen Ausgleichsmaßnahmen für zu opfernde Naturflächen nach: "In der vergangenen Bauausschusssitzung wurde dieses Thema angesprochen. Dort wurde uns mitgeteilt, dass Ausgleichsmaßnahmen nur im kleinen Maßstab vor Ort möglich seien. Der weitaus größere Teil müsste über Öko-Punkte oder ortsfern stattfinden." Dies sei, so Baus, den Bürgern nur schwer zu vermitteln. Hierzu der anwesende SBB-Geschäftsführer Thomas Schuck: "So wir die Möglichkeit haben, diese Ausgleiche ortsnah durchzuführen, werden wir das bevorzugen."

Aus Reihen der CDU wurde auch die Ertüchtigung des Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach als eine der Grundlagen für eine verträgliche Entwicklung des Zunderbaums angesprochen. Bürgermeister Frank John verwies in diesen Zusammenhang auf den zu schließenden städtebaulichen Vertrag zwischen SBB und der Gemeinde. "Dort sollen diese Dinge berücksichtigt werden."

Mit der eigentlichen Entscheidung endete die Diskussion allerdings nicht. So kritisierte Ralf Berberich von den Linken, dass bisher getroffene Zusagen der SBB nicht schriftlich fixiert worden seien. Martin Baus war es wichtig daraufhinzuweisen, dass das Ja der Grünen zur Fortschreibung des Planungsverfahrens darin begründet sei, die Öffentlichkeit, gerade mit Blick auf die kritisch betrachtete Verbindungsstraße zur L219, am weiteren Entscheidungsprozess zu beteiligen: "Vielleicht ergeben sich da noch andere Lösungsvorschläge." > weiterer Bericht folgt

"Vielleicht ergeben sich da noch andere Lösungen."

Martin Baus,

Die Grünen

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