Zum Schluss wird aufgeräumt

Simone Peter ließ ihre gut zweijährige Amtszeit als grüne Umweltministerin mit viel Kultur ausklingen. Am letzten Abend vor ihrer Entlassung besuchte sie beim Max-Ophüls-Festival "Lolas Bistro", ein Forum zum Austausch mit Filmschaffenden

Simone Peter ließ ihre gut zweijährige Amtszeit als grüne Umweltministerin mit viel Kultur ausklingen. Am letzten Abend vor ihrer Entlassung besuchte sie beim Max-Ophüls-Festival "Lolas Bistro", ein Forum zum Austausch mit Filmschaffenden. Begonnen hatte der letzte volle Arbeitstag für Peter morgens mit einem Abschiedsbesuch bei den Mitarbeitern des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz, das ihr untersteht. Anschließend sagte sie dem Vorstand der Naturlandstiftung Saar Auf Wiedersehen. Bevor sie sich auf den Weg zum Filmfestival machte, zeichnete sie zum letzten Mal Akten ab, gab technische Geräte zurück und packte im Büro ihre persönlichen Sachen zusammen. Zwischendurch klingelten immer wieder Verbands- und Kommunalvertreter durch. "Die Anrufe reißen nicht ab", sagte eine Mitarbeiterin. kirKlaus Kessler war gestern in seinem Büro den ganzen Tag mit Aktenarbeit beschäftigt. Der grüne Bildungsminister bereitete Unterlagen für seinen kommissarischen Nachfolger Stephan Toscani vor. "Auch wenn ich noch immer von der Vorgehensweise der Ministerpräsidentin sehr enttäuscht bin, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass die Verwaltungsarbeiten in meinem Ministerium naht- und reibungslos fortgeführt werden können", sagte er. Dienstliche Termine standen für Kessler gestern nicht mehr an. Die Herrichtung seines Büros für den Nachfolger ging recht schnell: Da der Raum unter Denkmalschutz steht, hatte Kessler ihn ohnehin nie nach persönlichen Vorlieben einrichten dürfen. Von den 250 Mitarbeitern seines Hauses hatte sich Kessler schon bei einer Versammlung am Montag verabschiedet. kir

Christoph Hartmann konnte den Mitarbeitern seines Wirtschaftsministeriums gar nicht genug danken. Nach einer Personalversammlung verbreitete der FDP-Mann gestern zusätzlich über den Online-Nachrichtendienst Twitter: "Das ist ein kompetentes, engagiertes und loyales Team! Danke für alles!" Am Morgen hatte er mit seinen engsten Mitarbeitern routinemäßig den Tag geplant, außerdem Akten zur Internetkennung ".saarland" und zur "Studienstiftung Saar" bearbeitet. Mit Briefen und E-Mails verabschiedete er sich dann von Menschen, mit denen er in den vergangenen zwei Jahren - etwa in Aufsichtsräten - zusammengearbeitet hat. Und gewiss hat sich Hartmann gestern auch schon über seinen neuen Job den Kopf zerbrochen: Nach seiner Entlassung übernimmt er heute den Vorsitz der gebeutelten FDP-Fraktion. kir

Georg Weisweiler hatte gestern ein bisschen mehr Zeit, als im Terminkalender des liberalen Gesundheitsministers vorgesehen war. Denn die Bäcker-Innung, die ihm vormittags eigentlich einen Dreikönigskuchen überreichen wollte, entschied sich anders und wollte den Kuchen lieber schicken. Weisweiler lehnte ab und sagte sich: lieber gar keinen Kuchen als einen per Bote. Der Minister war am letzten Arbeitstag vor allem mit Aufräumen beschäftigt. Er übergab Akten an die Fachbeamten, vernichtete persönliche Notizen und bereitete Unterlagen für seine kommissarische Nachfolgerin Monika Bachmann vor. Dann verabschiedete er sich per Telefon von seinem hessischen Amtskollegen Stefan Grüttner, der 2011 die Gesundheitsministerkonferenz geleitet hatte. In diesem Jahr wäre Weisweiler damit an der Reihe gewesen. kir

Fotos: B&B, Ruppenthal, Maurer, Ministerium

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