Zum Füttern ist es nie zu kalt

Freisen. Der Eingangsbereich erscheint ungewohnt ruhig. Betteln im Natur-Wildpark Freisen hier während der wärmeren Monate die Zwergziegen jeden Vorbeikommenden am Zaun entlang an und erfreuen damit vor allem die kleinen Besucher, ist nun, im Winter, dieser Bereich verwaist

 Neugierige Tiere lassen sich gerne füttern. Fotos: rea

Neugierige Tiere lassen sich gerne füttern. Fotos: rea

Freisen. Der Eingangsbereich erscheint ungewohnt ruhig. Betteln im Natur-Wildpark Freisen hier während der wärmeren Monate die Zwergziegen jeden Vorbeikommenden am Zaun entlang an und erfreuen damit vor allem die kleinen Besucher, ist nun, im Winter, dieser Bereich verwaist. An der Kasse kann man erfahren, dass die Ziegen sich den Winter über in einem großen Stall aufhalten, der abseits der Wege und deshalb für Besucher nicht zugänglich sei. Da sie zurzeit ihre Jungen auf die Welt bringen, seien sie dort geschützter aufgehoben.Während der Woche kann es derzeit durchaus vorkommen, dass man der einzige Besucher weit und breit ist. An Wochenenden, und wenn das Wetter schön ist, ist jedoch selbst zu dieser Jahreszeit der Parkplatz gut gefüllt.

Dem Futter entgegen

Der etwas verlassene Eindruck am Eingang ändert sich gleich, nachdem man das große Holztor durchschreitet und den eigentlichen Parkbereich betritt. Hier erwarten die Besucher bereits zahlreiche Tiere, die erwartungsvoll nach Futter Ausschau halten. Wie gewohnt kommen die Hängebauchschweine jedem entgegen, der vielleicht etwas Essbares zu verteilen hat. Sie sehen etwas dünner aus als sonst. An den Zäunen stehen, wie auch im Sommer, die halb schwarzen, halb weißen Waliser Ziegen und betteln, was das Zeug hält, was man auch vom Sommer schon gewohnt ist. Abgesehen von ihnen sind es nun jedoch auch die eher scheuen Rehe und Hirsche, die näher kommen. Kann man diese sonst meist nur aus einigen Metern Entfernung betrachten, kommen sie nun ganz nahe heran und folgen dem Besucher auf der ersten Wegstrecke auf Schritt und Tritt.

"Man merkt schon, dass die Tiere hungrig sind", meint eine Besucherin aus Neunkirchen und verteilt mitgebrachtes Futter. Fortan ziehen sie und ihre fünfjährige Tochter Leonie eine Schlange aus Schweinen und Rehen hinter sich her. Leonie ist davon hellauf begeistert, einige andere Kinder schauen sich das Gedränge erst einmal aus sicherer Distanz an. Erst in der Nähe des Greifvogelgeheges geben die ersten Tiere auf. Sobald jedoch eine Futtertüte geschwenkt wird, sind sie im Nu wieder da.

Vögel tummeln sich am Weiher

Auch im hinteren Bereich der ersten Wegstrecke fällt auf, dass einige Tiere fehlen: Esel, Ponys und Lamas befänden sich zurzeit ebenfalls im Stall, ist zu erfahren. Dafür kann man aber weiterhin die Wapiti und Elche betrachten, denen die Kälte nichts auszumachen scheint. Und am Weiher tummeln sich wie gewohnt die Wasservögel. Dankbar nehmen die Enten ihr Futter entgegen, und auch die Pfaue kommen näher. Besondere Aufmerksamkeit erregen die Kängurus, die in der Nähe des Weihers herumhüpfen und sich ab und zu sogar füttern lassen. Der erst vor wenigen Monaten fertiggestellte Abenteuerspielplatz lockt die meisten Besucher an. Eine mutige Familie hat sich dort sogar mit Speisen und Getränken an den Tischen niedergelassen. "Toll", ruft Leonie begeistert, "ein Picknick mitten im Winter." Die Kälte hält die Kinder nicht ab, auf dem Gelände herumzutoben. "Nur schade, dass hier die Toiletten abgeschlossen sind", meint Leonies Mutter, "gerade hier beim Spielplatz, wo so viele Kinder sind."

 Kinderspaß auf dem Spielplatz.

Kinderspaß auf dem Spielplatz.

 Unentwegte beim Picknick.

Unentwegte beim Picknick.

Auf dem weiteren Weg gibt es noch einige leere Gehege, wo die Tiere Winterschlaf halten oder einfach keine Lust haben, sich bei dem frostigen Wetter zu zeigen. Die Fischotter sind leider nicht zu sehen, ebenso die Nutrias und die Marderhunde. Dennoch lohnt sich auch im Winter ein Besuch im Freisener Wildpark. Vor allem auf der ersten Hälfte des Weges ist man auf Tuchfühlung mit den Tieren, ebenso wie im Sommer, sodass man die um diese Jahreszeit fehlenden Tiere durchaus verschmerzen kann.

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