Zum Fall Pascal vorerst kein Untersuchungsausschuss

Saarbrücken. Einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu angeblichen Ermittlungspannen im Fall Pascal wird es vorerst nicht geben. Dies teilten gestern Vertreter aller Landtags-Fraktionen nach einer Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses mit. "Unsere Zweifel sind aber nicht ausgeräumt

Saarbrücken. Einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu angeblichen Ermittlungspannen im Fall Pascal wird es vorerst nicht geben. Dies teilten gestern Vertreter aller Landtags-Fraktionen nach einer Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses mit. "Unsere Zweifel sind aber nicht ausgeräumt. Teile der Vorwürfe haben sich bestätigt", sagte die SPD-Abgeordnete Anke Rehlinger gegenüber der SZ. So gehe etwa aus einem polizeiinternen Vermerk aus dem Jahr 2003 hervor, dass die Ermittlungen zu einer bestimmten Spur zwei Jahre zuvor lediglich "oberflächlich" gewesen seien. Zudem habe ein Kriminaldirektor mit Zeugen (aus den Reihen der Polizei) "vor deren Vernehmung telefoniert und sie - als Vorgesetzter - auf ihre beamtenrechtlichen Pflichten hingewiesen". Rehlinger: "Für die SPD-Fraktion ist die Angelegenheit noch nicht erledigt.""Einen komischen Beigeschmack" behält auch der FDP-Abgeordnete Karl-Josef Jochem zurück. Ermittlungspannen könne er nicht ausschließen. Der saarländischen Polizei empfiehlt der ehemalige Kriminalbeamte Jochem, "sich in Aus- und Weiterbildung besser aufzustellen".

Zweifel, "ob bei den Ermittlungen alles mit rechten Dingen zugegangen ist", hegt auch Grünen-Landeschef Hubert Ulrich. Lediglich die CDU-Fraktion kann nach Angaben ihres Abgeordneten Günter Heinrich "keine Ermittlungspannen erkennen". Ein Kriminalhauptkommissar hatte nach dem Verschwinden des fünfjährigen Pascal im Jahr 2001 der Polizei jetzt schwere Ermittlungspannen vorgeworfen. jos

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