"Zukunftstag" am Torhaus 2
Völklingen. Karlheinz Blessing hat es am Samstagmorgen leicht, sein Publikum zum Applaudieren zu bewegen. Kein Wunder: Der Arbeitsdirektor der Völklinger Saarstahl AG begrüßt die 500 bis 600 Gäste im Zelt neben dem Torhaus 2 zu "einem weiteren Zukunftstag", zur Einweihung des brandneuen Saarstahl-Ausbildungszentrums
Völklingen. Karlheinz Blessing hat es am Samstagmorgen leicht, sein Publikum zum Applaudieren zu bewegen. Kein Wunder: Der Arbeitsdirektor der Völklinger Saarstahl AG begrüßt die 500 bis 600 Gäste im Zelt neben dem Torhaus 2 zu "einem weiteren Zukunftstag", zur Einweihung des brandneuen Saarstahl-Ausbildungszentrums. "Saarstahl hat Zukunft, und Saarstahl wird um seine Zukunft kämpfen", sagt er. Möge die Branche auch zyklisch sein, so wolle man doch den Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bieten. Dazu gelte es, die Marktposition festigen, mit Qualität, Service und Pünktlichkeit - "und dafür brauchen wir gute Leute": Ausbildung sei eine Investition in die Firmen-Zukunft. "Wir können Ausbildung nicht davon abhängig machen, ob sich in der Wall Street einige verzocken", fügt er hinzu - spontaner Beifall.
Betriebsratsvorsitzender Werner Fries lässt die Vorgeschichte der Investition Revue passieren. Seit Jahren, sagt er, habe es immer wieder Pläne für eine neue Ausbildungswerkstatt gegeben, und stets seien sie in der Schublade verschwunden, aus Kostengründen. Dass sie nun in die Tat umgesetzt wurden, stellt Fries zufrieden. Fast: Der geplante zweite Bauabschnitt, mahnt er, müsse nun rasch folgen.
Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig lobt die Neuerung ebenfalls. Dass Saarstahl nicht nur in seine Anlagen investiere, sondern auch in die Ausbildung, schaffe "Vertrauen in der Bevölkerung, in der Stadt" - Beifall auch da.
Dann muss die Schere her, ein symbolischer Schnitt durchs Sperrband öffnet das neue Zentrum für die Gäste. Die Auszubildenden und ihre Mentoren haben Praxis-Vorführungen, Bilder, Infoblätter vorbereitet, die den Saarstahl-Alltag anschaulich machen. Und sie antworten kundig und liebenswürdig auf Fragen.
Das tut auch Werkstattleiter Walter Plum. Der neue Ausbildungs-Bau, erzählt er, diente früher der Firma Saar-Hartmetall, inzwischen nach Püttlingen umgezogen, als Werkstatt. Das Gebäude wurde grundsaniert und mit neuen Maschinen bestückt - erst dadurch habe das Unternehmen seine Ausbildungskapazitäten so erweitern können, dass Saarstahl nun größter Ausbilder im Lande ist (wir haben bereits berichtet).
Etwa zwei Millionen Euro, sagt Vorstandsmitglied Blessing, habe Saarstahl investiert in den jetzt fertig gestellten ersten Bauabschnitt. Ein zweiter Bauabschnitt soll das Begonnene zum echten Zentrum machen, dann soll auch die bisher in Burbach angesiedelte Ausbildung in den Elektro-Berufen nach Völklingen umziehen. Dazu mag Blessing allerdings noch keine Zahlen nennen: "Das haben die Gremien nämlich noch nicht beschlossen."