Zu Hause rumsitzen? Niemals!

Bildstock. In Bildstock und Umgebung kennt ihn fast jeder unter dem Spitznamen "de Hennes": Hans Dell. Vor wenigen Tagen feierte er seinen 80. Geburtstag. Und da gab es für "de Hennes" eine besondere Überraschung

 Günter Hofmann überreicht Hans Dell die Ehrenurkunde für besondere sportliche Verdienste. Foto: ll

Günter Hofmann überreicht Hans Dell die Ehrenurkunde für besondere sportliche Verdienste. Foto: ll

Bildstock. In Bildstock und Umgebung kennt ihn fast jeder unter dem Spitznamen "de Hennes": Hans Dell. Vor wenigen Tagen feierte er seinen 80. Geburtstag. Und da gab es für "de Hennes" eine besondere Überraschung. Günter Hofmann, der Ehrenamtsbeauftragte des Sportvereins Hellas 05 Bildstock, überreichte dem langjährigen Vereinsmitglied ein Präsent des Deutschen Fußball-Bundes und eine Ehrenurkunde "für vorbildliche ehenamtliche Leistungen im Fußballsport".

1930 wurde Hans Dell in Friedrichsthal als eines von vier Kindern geboren. Der Vater fiel im Krieg. 1945 begann der 15-Jährige eine Lehre bei den Saarbergwerken als Schlosser. Bis 1954 arbeitete er unter Tage in Friedrichsthal am Kolonieschacht.

Der Sport war seine große Leidenschaft. Beim SC Friedrichsthal begann 1936 sein fußballerische Laufbahn. Er spielte dort in der Schülermannschaft und 1948/49 in der Jungliga. 1950 schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft. Walter Paulus, der langjährige Präsident des SCF, besorgte dem jungen Dell eine Stelle als Arbeiter auf dem Friedhof. Sportlich schaffte Hennes 1958/59 den Sprung zu den Vertragspielern des SCF. Nachdem die zweite Division aufgelöst wurde, ließ er sich wieder als Amateur einschreiben. Unter Helmut Schön kickte er in der Saarauswahl. Zusammen mit seinem späteren Arbeitskollegen "Issi" Klos machte er sich auch dort einen Namen. Spiele gegen andere Bundesländermannschaft oder auch gegen das benachbarte Elsass waren an der Tagesordnung.

1963 wechselte Hans Dell zu Hellas Bildstock. Gleich wurde er mit der zweiten Mannschaft Meister. In der Saison schaffte er den Titelgewinn auch mit der ersten Mannschaft. Mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Hermann Ludwig machte er seinen Trainerschein. Unter anderen trainierte er Schnappach, wurde dort als Trainer Meister. Am Ende seiner Laufbahn als Fußballer machte er noch ein besonderes Spiel: Mit 62 Jahren kickte Hennes mit Sohn Albert noch einmal in Schnappach und verabschiedete sich mit drei Kopfballtoren.

Eine zweite Sportler-Karriere machte Hennes bei den Leichtathleten des SC Friedrichsthal. 12,7 Sekunden über 100 Meter waren seine Bestmarke. Er lief einige Marathons und nahm drei Mal an einem Ultramarathon teil - das sind 100 Kilometer. 12:37 Stunden war seine Bestzeit. Hans Dell war ein großartiger Sportsmann. Als bei einem Hundertkilometerlauf auf den letzten fünf Kilometern ein Läufer schlapp machte, kümmerte sich Hans Dell um diesen. Beide kamen nach 15 Stunden ins Ziel. Viele Jahre kümmerte sich der heute 80-Jährige um die Jugend und war auch Betreuer bei den Aktiven.

Beim Sportplatzbau der Hellas hat "de Hennes" rund 500 Stunden geholfen. Bei seinen Kameraden von den Alten Herren ist Hans Dell immer noch tätig, und er hilft Gustav Neis bei der Instandhaltung der Sportanlage. Zu Hause rumsitzen ist nicht sein Ding.

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