Zombie fürchtet keine Zahnbürste

Neunkirchen · Gruselig und verlottert muss es an Halloween sein. Das gilt nicht nur für das Outfit, sondern auch für die Schminke. Expertin Dagmar Ohlmann schwang Pinsel und Schwamm und verpasste der SZ ein neues Gesicht.

 Dagmar Ohlmann (li.) findet, zum Verunstalten gehört Mut. Aber an Halloween kann hässlich auch mal schön sein. Foto: Thomas Seeber

Dagmar Ohlmann (li.) findet, zum Verunstalten gehört Mut. Aber an Halloween kann hässlich auch mal schön sein. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Schminke kann hässlich machen. Und so grausam es klingt, an genau einem Tag im Jahr ist das erlaubt: an Halloween. "Es ist perfekt, um sich auszuprobieren. Denn wenn es schief geht, ist es nicht schlimm", erklärt Dagmar Ohlmann. Sie schminkte schon viele Darsteller für das Musicalprojekt Neunkirchen und stand schon selbst auf der Bühne. Die Betriebswirtin mit Visagistenausbildung weiß, wie ein extremes Makeup aussehen muss. "Erlaubt ist, was gefällt", sagt sie, doch für sie bedeutet Halloween "Grusel und Zombie".

Für uns verwandelte sie Redakteur Oliver Spettel und Volontärin Patricia Müller in schaurige Gestalten. Dabei verriet Ohlmann, was für ein gelungenes Halloween-Makeup zu beachten ist. Sie selbst verwendet Farben auf Wasserbasis. Die sind leicht wieder zu entfernen. Soll die Schminke jedoch eine wilde, durchtanzte Nacht überstehen, gibt es auch solche auf Fettbasis, die jedoch umso schwerer wieder von der Haut abgeht. Ohlmann empfiehlt diese Schminke nur für Profis. "Zum Schutz der Haut sollte vor dem Schminken eine leichte Creme aufgetragen werden", sagt Ohlmann. Wer sich nicht sicher ist, ob er eine dicke Schicht Schminke verträgt, solle lieber nur mit Puder arbeiten oder die Farbe erst auf einer kleinen Stelle testen.

Für gespenstige Blässe grundiert Ohlmann die Gesichter mit einem Schwämmchen zunächst weiß - die natürliche Gesichtsfarbe muss verschwinden. Sie benutzt spezielle synthetische Schminkpinsel - doch auch weiche Schulpinsel aus dem Kunstunterricht würden es tun, sagt die Expertin. Improvisieren ließe sich auch mit einer gewöhnlichen Zahnbürste, erzählt sie. Damit können Halloween-Fans sich auch ganz leicht mit Wasserschminke auswaschbare Strähnchen in die Haare färben. Oliver Spettel färbt sie auf diese Weise seine Augenbrauen gruselig grün.

Patricia Müller bekommt eine halbseitige Bemalung. Eine Gesichtshälfte wird aufgehübscht, die andere wird zum Skelett. Kunstblut kann das Makeup an der "Naht" schrecklich realistisch aussehen lassen.

Das perfekte Kostüm zum Makeup muss auch nicht immer aus dem Laden sein. Ohlmann rät, alte Klamotten zu zerfetzen und Ärmel oder Beine abzuschneiden. Für die Frau dürfe es auch gerne eine schwarze Corsage mit Spitzen sein - "für die sexy Variante". Schwarze Kapuzen eignen sich ebenso für den Grusel-Faktor.

Ein letzter Tipp der Schmink-Expertin: Aufwendiges Makeup schon vor Halloween ausprobieren. Das erspare am Abend Nerven und Zeit.

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