Zoff zwischen Grünen und Landesjägermeister

Saarbrücken. Der Streit zwischen den saarländischen Grünen und der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) hat nach dem Wochenende einen neuen Höhepunkt erreicht. Landesjägermeister Andreas Schober hatte beim Landesjägertag am Samstag in Püttlingen unter anderem mit seinem Vorwurf, das geplante Jagdgesetz verstoße gegen Eigentumsrechte der Jäger, den Konflikt befeuert

Saarbrücken. Der Streit zwischen den saarländischen Grünen und der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) hat nach dem Wochenende einen neuen Höhepunkt erreicht. Landesjägermeister Andreas Schober hatte beim Landesjägertag am Samstag in Püttlingen unter anderem mit seinem Vorwurf, das geplante Jagdgesetz verstoße gegen Eigentumsrechte der Jäger, den Konflikt befeuert. Grünen-Landeschef Hubert Ulrich sagte gestern: "Ich bin verärgert." Kein Gesetzesvorhaben sei in der Koalition so detailliert diskutiert worden, berichtete der Grünen-Chef. Er sagte, dass der Landesjägermeister bei gemeinsamen Beratungen "die Dinge abgenickt" habe.Die Grünen-Landesvorsitzende Claudia Willger sieht einer von Schober angekündigten gerichtlichen Auseinandersetzung um den Eigentumsschutz "sehr gelassen entgegen". Es sei sehr verwunderlich, dass Ergebnisse aus Arbeitsgesprächen nicht akzeptiert würden, sagte sie und erwähnte "positive Rückmeldungen von Tierschutzverbänden" zum Gesetzentwurf.

Für Entspannung warb derweil der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Meiser. Die VJS bleibe weiterhin gut ausgestattet. Meiser schrieb den Konflikt auch einer "menschlich sehr angespannten Atmosphäre" zwischen Umweltstaatssekretär Klaus Borger und der VJS zu. Meiser warnte davor, "in die Anfänge der Diskussion zurückfallen". FDP-Fraktionsvize Horst Hinschberger plädierte ebenfalls für Ruhe: Auch von Seiten der Jägerschaft müsse man nun sachlicher in die externe Anhörung des Entwurfs gehen.

Immer wenn das Jagdgesetz beraten werde, "haben wir Diskussionen", erinnerte Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine. Er sprach sich für eine einvernehmliche Lösung aus - das sei "gute Tradition" im Saarland. Er war mit SPD-Chef Heiko Maas einig, dass die Grünen beim Jagdgesetz CDU und FDP "am Nasenring durch die Manege" (Lafontaine) führen. Maas wertet das Gesetz kritisch, weil es nicht auf ein Mindestmaß an Akzeptanz stoße. Er erwartet "eine unendliche Geschichte".

Die Sprecherin des Umweltministeriums kalkuliert kurzfristiger: Bis Jahresende soll das Gesetz verabschiedet sein.

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