Zöllner-Kinder besuchen das Dorffest

Werschweiler. Es war ein Dorffest mit einem Unterhaltungsprogramm, das die Werschweiler zusammen mit vielen auswärtigen Besuchern im "Kirschengarten" feierten. Franzosen, die "Kinder" der ehemaligen Zöllner, bereicherten als Gäste das Fest. Los ging es am Samstagabend auf dem Spielplatz, wo sich Franzosen und Werschweiler gemeinsam zu einer Pflanzaktion trafen

 Zöllner-Kinder und Werschweiler pflanzten einen Baum. Foto: privat

Zöllner-Kinder und Werschweiler pflanzten einen Baum. Foto: privat

Werschweiler. Es war ein Dorffest mit einem Unterhaltungsprogramm, das die Werschweiler zusammen mit vielen auswärtigen Besuchern im "Kirschengarten" feierten. Franzosen, die "Kinder" der ehemaligen Zöllner, bereicherten als Gäste das Fest. Los ging es am Samstagabend auf dem Spielplatz, wo sich Franzosen und Werschweiler gemeinsam zu einer Pflanzaktion trafen. Hier am Rezé-Weg entlang des Spielplatzes wurde 1985 eine Linde als Symbol der Partnerschaft der Stadt St. Wendel und Rezé les Nantes gepflanzt. Neun Franzosen aus dem Elsass, aus Lothringen, von der Rhone und aus Perpignan waren dorthin zurückgekommen, wo sie Teile ihrer Jugend und Kindheit verbracht hatten, und pflanzten einen Feldahorn auf dem Spielplatz als "Erinnerungsbaum". Jeannette Ermel taufte ihn auf den Namen "Vergissmeinnicht". "Unsere glückliche Kindheit haben wir hier verbracht. Einige haben hier geheiratet und wir werden diese Zeit für ewig in unseren Herzen bewahren", sagte Jeannette Ermel. Die französischen Gäste des Dorffestes waren im Alter zwischen 52 und 77 Jahren.Am Sonntagnachmittag wurden die Gäste dann offiziell begrüßt. Ortsvorsteherin Karin Schönwald ging kurz auf die Geschichte der Zöllnerkinder ein, die eine eigene französische Schule in der damaligen Flagghalle, heute "Haus Ostertal", besuchten. Trotzdem hätten die Werschweiler Kinder und die Kinder der französischen Zollbeamten gemeinsam ihre Freizeit der verbracht. Das hätte auch den Grundstein für die deutsch-französische Verständigung in Werschweiler gelegt. 1959 wurden die französischen Zöllner dann abgezogen. Als Erinnerungsgeschenk überreichte die Ortsvorsteherin ihren Gästen ein Buch. kp

Hintergrund

Nach dem 8. Mai 1945 besetzten französische Soldaten als Besatzungsmacht die so genannte "Französische Zone" in Südwest-Deutschland. Es gab drei Feldwege, die ins "Reichgebiet" führten. Darunter war auch der Weg zur Grube Labach. Die Feldwege wurden Tag und Nacht von französischen Zollbeamten kontrolliert, die in Werschweiler stationiert waren. kp

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