Zittern für Deutschland

Saarbrücken. Schon um 19 Uhr ist es schwer noch einen Platz am St. Johanner Markt zu ergattern, um der deutschen Elf beim entscheidenden Vorrundenspiel gegen Ghana die Daumen zu drücken. Obwohl auch ein paar Meter weiter am Landwehrplatz Himmel und Menschen sind. Dorthin hatte der Verein Haus Afrika zum Fußballschauen eingeladen

Saarbrücken. Schon um 19 Uhr ist es schwer noch einen Platz am St. Johanner Markt zu ergattern, um der deutschen Elf beim entscheidenden Vorrundenspiel gegen Ghana die Daumen zu drücken. Obwohl auch ein paar Meter weiter am Landwehrplatz Himmel und Menschen sind. Dorthin hatte der Verein Haus Afrika zum Fußballschauen eingeladen. Deutsche und Afrikaner bangten dort Seit an Seit - jeder für sein Team.Auch beim Public Viewing auf dem Innenhof des Rathauses sind nur noch vereinzelte Plätze in den hinteren Reihen frei. Vor jeder Kneipe und Bar in der Stadt tummeln sich Fußballbegeisterte in schwarz-rot-goldener Tracht. Doch die Fans sind sich größtenteils einig: Deutschland wird gewinnen.

Die 17-jährigen Schülerinnen Katharina Kurz und Luisa Freytag sitzen gespannt auf einer der Bänke auf dem Rathausplatz. "Wir tippen auf zwei zu eins. Sollten wir verlieren, wären wir sehr traurig." Die Schülerinnen blieben gut gelaunt. Matthias Becker (20), frisch gebackener Abiturient, setzt ebenfalls auf Sieg: "Wir gewinnen drei zu zwei." "Bei einer Niederlage werde ich den Frust wohl mit ein paar Bier lindern müssen", sagt Sebastian Britscher (18).

Die drei Schüler Stephanie (17), Frieda (16), und Emanuel (16) stammen aus Ghana. Sie tragen ghanaische Trikots und haben auch eine Fahne dabei. "Das geht ganz schnell mit den Deutschen. Drei zu zwei für Ghana. Sollte Deutschland gewinnen, feiern wir aber natürlich mit." Feiern konnten sie dann auch, weil Ghana trotz der Niederlage als Gruppenzweiter auch eine Runde weiter ist.

Man fühlt wie die Spannung steigt, je näher der Anpfiff rückt. Dann die Nationalhymne - der Anpfiff. Alles blickt auf die Leinwände und Flachbildschirme. Schon bei der ersten Chance von Cacau in der dritten Minute hält es die Fans kaum auf den Stühlen und Bänken. Es sollte eine Zitterpartie werden.

Der Weg vom Zittern zum Autokorso-Hupkonzert in der Innenstadt war aber kurz. Gehofft hatten das alle. In der Halbzeit schon wagte der Student Christian Schuster (21) eine Prognose: "Bisher war es ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir noch gewinnen." Auch Abiturient Stefan Philippi (20) findet voller Euphorie nur motivierende Worte: "Auf geht's jetzt Deutschland!" Gegen England.

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