ZF Getriebe schafft 200 neue Jobs

Saarbrücken. Es hörte sich fast an wie Weihnachten, so viel frohe Kunde gab es gestern: Bei ZF Getriebe im Industriegebiet an der Goldenen Bremm entstehen im kommenden Jahr mindestens 200 neue Arbeitsplätze. Und zwar deshalb, weil ZF den Standort Saarbrücken stärkt, zehn Millionen Euro in eine neue Fertigungshalle investiert, um deutlich mehr produzieren zu können

Saarbrücken. Es hörte sich fast an wie Weihnachten, so viel frohe Kunde gab es gestern: Bei ZF Getriebe im Industriegebiet an der Goldenen Bremm entstehen im kommenden Jahr mindestens 200 neue Arbeitsplätze. Und zwar deshalb, weil ZF den Standort Saarbrücken stärkt, zehn Millionen Euro in eine neue Fertigungshalle investiert, um deutlich mehr produzieren zu können.

Obwohl mehr Produktion auch mehr Zu- und Auslieferung bedeutet, soll sich die Verkehrsbelastung für die umliegenden Wohngebiete verringern. Und die rund 6000 ZF-Beschäftigten dürfen sich über mehr Parkplätze freuen. Eine "Win-win-win-Situation" nennt Hermann Becker das. Becker ist nicht der Weihnachtsmann, er ist Ingenieur mit Doktortitel und Mitglied der Geschäftsführung von ZF Getriebe. Und er hat gestern die Pläne vorgestellt, die all das möglich machen sollen.

Demnach wird ZF noch in diesem Monat damit beginnen, auf dem Werksgelände am Südring eine neue, rund 8000 Quadratmeter große Fabrikhalle zu bauen. Im Frühjahr soll sie fertig sein. Ab dem zweiten Quartal 2012, also ab April, werden in der Halle Schaltgeräte hergestellt, die in Automatgetrieben aus dem Saarbrücker Werk und den ZF-Werken in den USA und China eingesetzt werden.

Dazu werden rund 200 neue Mitarbeiter gebraucht, sagt Becker. Mitarbeiter, die man in der Saar-Lor-Lux-Region und im benachbarten Rheinland-Pfalz finden werde. Wobei ZF nicht nur junge Leute suche, sondern auch "erfahrene ältere Facharbeiter", sagt Becker.

Weil es um "gut bezahlte, hochqualifizierte Arbeitsplätze" geht, freue sie sich ganz besonders über die Entscheidung der Friedrichshafener ZF-Zentrale für den Standort Saarbrücken, sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gestern. Die Stadt unterstütze ZF bei der Erweiterung.

So ist eine Straße geplant, die den Fernverkehr sowie die Mehrzahl der Mitarbeiter über eine südliche Zufahrt direkt zum Werksgelände bringt. Das komme vor allem den Anwohnern der Metzer Straße und angrenzender Wohngebiete zugute. Durch die neue Südtrasse werde "sich dort die Verkehrs- und Lärmbelastung deutlich verringern", sagte Becker.

Bis die Straße fertig ist, wird für 400 000 Euro aus Steuermitteln ein Parkplatz mit 650 Stellflächen in der Eurozone an der Grenze gebaut. Von dort pendeln die Mitarbeiter mit einem von ZF bezahlten Bus zwischen ihrem Auto und ihrem Arbeitsplatz. Man habe in die Entwicklung der Eurozone eh investieren müssen, sagte Britz gestern. Die 400 000 Euro für den provisorischen Parkplatz seien also nicht vergebens.

Mit der neuen Halle soll ZF nicht nur die Umstellung von Sechs-Gang- auf Acht-Gang-Getriebe reibungslos gelingen, sagte der ZF-Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Schuler. Die Produktionszahlen sollen in eine Höhe steigen, "von der wir nicht einmal zu träumen gewagt haben", sagte er.

2007 habe ZF in Saarbrücken rund eine Million Getriebe produziert. Dann kam die Krise. 2009 wurden nur noch 720 000 Getriebe ausgeliefert. Dieses Jahr wird die Million wieder erreicht. Dank der neuen Halle sollen es künftig 1,5 Millionen sein. Dann werden noch einige Arbeitsplätze entstehen, sagte Becker.

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