Volksbefragung 2022 Post-Wirrwarr beim Zensus: Hausbesitzer erhalten gleichen Brief mehrfach

Saarbrücken · Statt einer schriftlichen Benachrichtigung zum Datenabgleich haben einige Hausbesitzer und -verwalter im Saarland offensichtlich mehrmals Post in selber Angelegenheit bekommen. Wie kam es dazu?

 Einige Saarländer haben versehentlich gleich mehrere Schreiben zum Zensus erhalten.

Einige Saarländer haben versehentlich gleich mehrere Schreiben zum Zensus erhalten.

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Berg

Regelmäßig erkundigt sich der Staat bei seinen Bürgern nach deren Wohnverhältnissen und vielem mehr. Das läuft dann über Volksbefragungen, kurz: Zensus. Der steht 2022 wieder an. Zuletzt hatte es vor zehn Jahren solch eine Erhebung gegeben.

  Im Vorfeld des neuerlichen Zensus' hat jetzt das Statistische Amt Saarland Hausbesitzer und -verwalter angeschrieben. Dabei erhielten einige von ihnen doppelt und dreifach Post. In einigen Fällen ist dies nach Informationen der Saarbrücker Zeitung möglich, wenn beispielsweise ein Besitzer oder Verwalter für mehrere Objekte verantwortlich ist und Daten für mehrere Häuser beziehungsweise Wohnungen separat erfasst werden sollen.

In einigen weiteren Fällen aber gingen offensichtlich mehrere Briefe raus, die den Besitzer ein und selben Immobilie betrafen. Wie kam es dazu?

Nach SZ-Recherchen bezieht das Statistische Amt als zuständige Behörde die Adressen aus öffentlichen Verwaltungsregistern. Sind diese nicht aktuell, also vorherige Besitzerwechsel und Verkäufe nicht vermerkt, kann es zu Mehrfach-Sendungen kommen. In diesen Fällen sortiert das Statistikamt im Vorfeld des eigentlichen Zensus' im kommenden Jahr die fehlerhaften Adressen aus, um die falschen Daten auszumerzen. Erst wenn dies geschehen ist, sollen die eigentlichen Anschreiben zur Gebäude- und Wohnungszählung (GBZ) versandt werden.

Nach internen Informationen will das Statistische Amt diese Doppel- und Dreifachzustellungen nicht als Panne werten. Vielmehr wäre es eine Panne, wenn beim tatsächlichen Zensus im kommenden Jahr Unterlagen einem Empfänger mehrfach zugestellt würden. So würden im Vorfeld durch Rückantworten und Anrufe der Betroffenen Zensus-Pannen ausgeschlossen. Eine offizielle Bestätigung gab es trotz Anfrage aus dem Statistikamt nicht.  

Seit Mitte September bis Mitte Oktober läuft die Vorbefragung zur Gebäude- und Wohnungszählung im Saarland. Sie ist ein Element des Zensus' 2022. Mehr als 365 000 Hausbesitzer und Verwalter erhalten nach Angaben aus dem Statistischen Amt Saarland dazu Post mit den entsprechenden Unterlagen. Es ist auch möglich, die Fragen online zu beantworten. Dazu werden mit der Post entsprechende Zugangsdaten versandt. Es besteht eine Auskunftspflicht. Mit den Daten soll es einen genauen Überblick über den Bestand geben.

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