Zeitreise zu den Warndtdom-Handwerkern

Lauterbach · Mit einem vielfältigen Programm feiern die Lauterbacher das Pfarrfest vom 22. bis 24. Juni anlässlich des 100. Geburtstages des Warndtdoms. Am Freitag läuten um 18.30 Uhr die Glocken des Warndtdoms das Fest ein. Am Samstag, 23. Juni, ab elf Uhr öffnet dann die Dombauhütte vor dem Warndtdom.

 Am Warndtdom in Lauterbach mussten viele Kunsthandwerker Hand anlegen - und auch Maler. Foto: Rudi Blechschmidt

Am Warndtdom in Lauterbach mussten viele Kunsthandwerker Hand anlegen - und auch Maler. Foto: Rudi Blechschmidt

Lauterbach. Schon seit Sonntag steht eine Foto-Ausstellung in der Barbara-Kapelle des Warndtdoms, die den Blick der Besucher auf die Kunstwerke aus Stein und aus Farbe am und im Gebäude lenkt. Gestern begann der Aufbau des großen Festzeltes und der Zelte für die Handwerker der Dombauhütte auf dem Paulinusplatz vor der Kirche. Eine solche Dombauhütte diente den Handwerkern in früheren Zeiten als Arbeitsplatz nahe der Kirche, weil es oft viele Jahre oder Jahrzehnte dauerte, bis das Bauwerk fertig gestellt war.Am kommenden Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni, wollen dort zwölf Handwerker und Künstler Besuchern zeigen, mit welchem Material und welchen Werkzeugen man früher gearbeitet hatte. Wer möchte, darf auch selbst Hand anlegen.

Wie vor 100 Jahren

Steinmetz Claude Arnoux, der an der Kathedrale von Metz tätig ist, zeigt die Bearbeitung von Steinen zu kunstvollen Ornamenten. Mitarbeiter der Firma Binsfeld, Kirchenfensterhersteller aus Trier, führen vor, wie schon vor 100 Jahren Fenster des Warndtdoms nach ihren noch vorhandenen Originalentwürfen hergestellt wurden. Die Firma Hugo Mayer Orgelbau aus Heusweiler präsentiert ein Spieltischchassis und die Herstellung einer Holzpfeife sowie kleiner Bälge.

Für die Innenausstattung sind Maler und Künstler gefragt, die mit Holz gestalten können. Mitarbeiter der Bisttalgruppe Überherrn malen in verschiedenen Techniken und bereiten eine Druckerwerkstatt vor, wo Besucher, vor allem Kinder, sich ihr eigenes Andenken an das Kirchenjubiläum für zuhause drucken können. Der Holzschnitzer Hermann Müller aus Beckingen arbeitet an einer Figur und stellt auch einige seiner Kunstwerke aus.

Klaus Sauder aus Lauterbach zeigt die Kunst des Drechselns an verschiedenen Objekten. Pascal Wirth aus Überherrn gestaltet mit einer Elektro-Kettensäge aus einem 1,40 Meter langen Baumstamm einen Engel und zeigt an mehreren Ausstellungstücken Beispiele seines künstlerischen Schaffens. Gerhard Fischer aus Überherrn arbeitet mit Alabaster und Speckstein, wobei sich Besucher hier auch selbst versuchen dürfen.

In früheren Zeiten wurden Baugerüste aus Stangen und Brettern mit Bauklammern und Seilen zusammengehalten. Wie solche stabilen Seile hergestellt wurden, zeigt Dietmar Hennchen aus Oberalben in der Pfalz.

 Vor 100 Jahren wurde der Warndtdom gebaut: ein Bild aus damaliger Zeit. Foto: Pfarrarchiv

Vor 100 Jahren wurde der Warndtdom gebaut: ein Bild aus damaliger Zeit. Foto: Pfarrarchiv

 Natürlich waren auch Steinmetze sehr gefragt. Hier sieht man deutlich die Scheinarkaden am Dom. Foto: Rudi Blechschmidt

Natürlich waren auch Steinmetze sehr gefragt. Hier sieht man deutlich die Scheinarkaden am Dom. Foto: Rudi Blechschmidt

Wichtig zum Transportieren des Baumaterials waren auch widerstandsfähige Körbe. Das Prinzip des Korbflechtens führen Martina Scholer und ihr Mann an Arbeiten mit Peddigrohr vor, was auch Kinder ausprobieren können. Und Frau Ditzel aus Heusweiler zeigt den Besuchern, wie jeder selbst Kerzen verzieren kann. red

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