Richard Jungmann wiegelt ab. "Abwarten, das sind alles nur Rechenspiele", sagt der Chef des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis, als bei der Pressekonferenz zum Ernst-Thiel-Cup von einem Finale zwischen Zweitligarivale Eintracht Hildesheim und seiner HGS gesprochen wird. Klar gehören die Saarlouiser zu den Favoriten. Doch für Jungmann zählt etwas anderes mehr: "Es ist wichtig, gegen zwei andere Zweitligisten spielen zu können. Bei solchen Vorbereitungsturnieren kann man den Siegeswillen einer Mannschaft erkennen. Und man wird auch Experimente sehen, wo dann der geneigte Fachmann sagen kann: Auch eine gute Idee."

Gastgeber machen den Auftakt

Für Saarlouis ist das Turnier die Generalprobe für den Pflichtspielauftakt im DHB-Pokal gegen den TV Hochdorf eine Woche später. Und derzeit scheint die HG schon in guter Form zu sein: Gegen den französischen Zweitligisten ASPTT Nancy gab es kürzlich ohne Top-Talent Tim Suton (U19-WM) und den verletzten Philipp Kessler bei einer Spielzeit von drei Mal 25 Minuten einen 42:31-Erfolg. Jetzt folgt für die Mannschaft von Trainer Goran Suton der letzte Härtetest. Denn das internationale Teilnehmerfeld des Ernst-Thiel-Cups verspricht spannende Begegnungen: In der Merziger Thielspark-Halle treten mit der HG Saarlouis, Eintracht Hildesheim und der TSG Friesenheim drei Vereine aus der 2. Bundesliga an. Ins Rennen gehen zudem zwei RPS-Oberligisten - die HF Merzig-Brotdorf und die HF Illtal - sowie der luxemburgische Champions-League-Teilnehmer HB Dudelange. Sie alle spielen am Samstag und Sonntag erstmals dieses Vorbereitungsturnier aus. Damit gibt es für die Saarlouiser auch ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Trainer Andrej Gulbicki, der jetzt bei Dudelange arbeitet.

Die Gruppenphase startet am Samstag um 13 Uhr mit der Partie Saarlouis gegen Merzig-Brotdorf und endet um 19.15 Uhr mit dem Spiel Eintracht Hildesheim gegen Dudelange. Der Sonntag startet um 10.30 Uhr mit den Halbfinals, gefolgt von den Platzierungsspielen. Das Finale steigt um 17 Uhr.

"Die Teams reisen mit allen Leistungsträgern an", betonte Jens Peter Schlingmann, der Vorsitzende des Gastgebers HF Merzig-Brotdorf. Auflaufen werden damit auch Damien Kabengele, der 1,96 Meter große Neuzugang bei Eintracht Hildesheim, oder der slowenische Abwehrtitan Ognjen Backovic, der kommende Saison die HG Saarlouis verstärkt. "Sportlich ist das Turnier gut aufgestellt", sagte Schlingmann.

2000 Zuschauer erwartet

Die Veranstalter rechnen am Wochenende mit etwa 2000 Zuschauern. Nur wenige Tage vor Beginn der neuen Spielzeit biete der Cup ideale Bedingungen, die Teams unter Wettkampfbedingungen zu testen. "Gerade Bundesligisten bringen einen großen Kader mit, weil sie viele ambitionierte Nachwuchsspieler haben. Die sollen in der Vorbereitung ihre Möglichkeiten bekommen, sich anzubieten", weiß Schlingmann.

Die Idee zum Ernst-Thiel-Cup stammt von Ralf-Michael Zapp. Mit der Namensgebung will er an Ernst-Christian Thiel erinnern. Der Mann mit dem mächtigen Schnauzer ziert auch das Turnierplakat. Er war 30 Jahre lang (1887 bis 1917) Bürgermeister der Stadt Merzig. Der Cup solle "keine Eintagsfliege werden", hob Schlingmann hervor. Und so beginnen für ihn die Planungen für den 2. Ernst-Thiel-Cup schon nach dem Finale.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer 1. Ernst-Thiel-Cup in Merzig: Gruppe A: HG Saarlouis (2. Bundesliga), TSG Friesenheim (2. Bundesliga), HF Merzig-Brotdorf (RPS-Oberliga). Gruppe B: Eintracht Hildesheim (2. Bundesliga), HB Dudelange (1. Liga Luxemburg), HF Illtal (RPS-Oberliga). Eröffnung: Samstag, 13 Uhr; Finale: Sonntag, 17 Uhr. duc