Zehn Millionen: EVS freut sich über hohe Ersparnisse

Saarbrücken. Die Kosten für die Müllentsorgung im Saarland, die im Moment bei knapp 80 Millionen Euro pro Jahr liegen, sollen ab 2010 um rund zehn Millionen Euro gesenkt werden

 Bei der Müllverbrennung in Neunkirchen soll in Zukunft viel Geld gespart werden. Foto: bub

Bei der Müllverbrennung in Neunkirchen soll in Zukunft viel Geld gespart werden. Foto: bub

Saarbrücken. Die Kosten für die Müllentsorgung im Saarland, die im Moment bei knapp 80 Millionen Euro pro Jahr liegen, sollen ab 2010 um rund zehn Millionen Euro gesenkt werden. Das haben die beiden Geschäftsführer des Entsorgungsverbands Saar (EVS), Karl Heinz Ecker und Heribert Gisch, gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorstand von Eon Energy from Waste (EEW), vormals Sotec, in Saarbrücken angekündigt.

Den Großteil der Kosten für den Abfallbereich machen bisher die beiden Verbrennungsanlagen von Velsen und Neunkirchen mit knapp 50 Millionen Euro aus, wobei die vergleichsweise kleine Anlage von Neunkirchen mit ihren rund 150 000 Tonnen Durchsatz mit fast 30 Millionen Euro zu Buche schlägt, während der wesentlich größere Müllofen von Velsen bescheidene 18,3 Millionen Euro kostet.

Die Kostenentlastung soll nun in zwei Schritten wirksam werden. Dabei bezieht sich der erste Teil dieser Einigung auf die Müllverbrennungsanlage Neunkirchen, zu der es heißt: "Das bisherige Leasingmodell entfällt. Dafür wird ab 2010 auf eine konventionelle Finanzierung umgestellt. Das ergibt für den EVS Einsparungen von jährlich über fünf Millionen Euro."

Im zweiten Teil der Abmachungen einigen sich EVS und EEW darauf, dass der Entsorgungsverband die freien Kapazitäten in den beiden Verbrennungsanlagen seinem Vertragspartner überlässt, der dafür über 100 000 Tonnen Gewerbemüll aus dem Saarland und anderen Regionen akquirieren kann. Im Gegenzug bekommt der EVS pro Tonne Verbrennungskapazität, die er in Zukunft nicht mehr nutzt, eine Vergütung von rund 70 Euro.

Dies bedeutet, dass bei einer Verringerung des Hausmülls im Saarland um 70 000 Tonnen eine Ausgleichszahlung von 4,9 Millionen Euro an den EVS fällig würde. Dazu sagte EEW-Vorstandsvorsitzender Carsten Stäblein: "Wir haben damit gezeigt, dass wir die Sorgen und Wünsche des EVS ernst nehmen."

Meinung

Saubere Müll-Perspektive

Von SZ-Redakteur

Gerhard Franz

Wegen der hohen Kosten für die Müllverbrennung in Neunkirchen war das Verhältnis zwischen dem Anlagenbetreiber Eon Energy from Waste (EEW) und dem Abfallzweckverband EVS seit einem Jahr mehr als gespannt. Nun hat man sich auf eine neue Art der Zusammenarbeit geeinigt, die den saarländischen Etat für Müllgebühren um zehn Millionen Euro entlasten soll, auf mittlere Sicht. Dafür wurde eine Formel gefunden, die die Müllvermeidung auch für den EVS attraktiv macht, nämlich dadurch, dass er von EEW jede eingesparte Tonne Müll mit rund 70 Euro vergütet bekommt. Dass eine solche Lösung durchgesetzt werden konnte, verdient Anerkennung.

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