Namborn. Entnehmen Namborner Bürger Grund- und Quellwasser für die Toilettenspülung beziehungsweise Waschvorgänge in ihren Häusern, um so die Wasseruhr zu umgehen und Abwassergebühren einzusparen? Die Freie Liste (FLN) im Namborner Gemeinderat sagt jedenfalls, solche Vorgehensweise sei der Gemeindeverwaltung seit Längerem bekannt und machte sie in der jüngsten Ratssitzung zum Thema. FLN-Fraktionsvorsitzender Thomas Baltes: "Durch diese illegale Wasserentnahme verschaffe man sich nicht nur einen Vorteil, sondern schmälere auch die Einnahmen der Gemeinde im Bereich der Abwassergebühren. Die Abwassergebühr errechne sich nämlich nach dem verbrauchten Frischwasser. Neben den finanziellen Einbußen der Gemeinde, so Baltes weiter, empfindet die Freie Liste diese Duldung der illegalen Wasserentnahmen eine Ungerechtigkeit allen anderen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, die sich hier satzungs- und rechtskonform verhalten. "Wir fordern die Verwaltung deshalb auf, diese Missstände abzuschaffen und die Satzung entsprechend zu ändern", so Thomas Baltes. Baltes verwies auf einen Richtwert, der drei Kubikmeter verbrauchten Frischwassers pro Person im Monat vorgibt. Die Gemeinde sollte tätig werden, wenn dieser Richtwert auf der Verbraucherabrechung gravierend unterschritten wird. Namborns Bürgermeister Theo Staub betonte, dass Regenwassernutzungsanlagen schon lange meldepflichtig seien. Es sei nur zulässig, das aufgefangene Regenwasser zum Gießen im Garten und der Blumen im Haus zu verwenden. Nach kurzer Aussprache beschloss der Rat, den Antrag der FLN-Liste in den Finanz- und Personalausschuss zu verweisen. se