Zahlreiche Besucher beim Gelöbnis

Homburg. Bereits gestern am Spätnachmittag kündigte sich an, dass in Homburg ein größeres Ereignis bevorstand: die Talstraße wurde gesperrt, und auf dem Christian-Weber-Platz stellten Bundeswehr-Soldaten eine Bühne auf, später kamen Absperr-Gitter hinzu

Homburg. Bereits gestern am Spätnachmittag kündigte sich an, dass in Homburg ein größeres Ereignis bevorstand: die Talstraße wurde gesperrt, und auf dem Christian-Weber-Platz stellten Bundeswehr-Soldaten eine Bühne auf, später kamen Absperr-Gitter hinzu. Der Grund waren die Vorbereitungen zum feierlichen Gelöbnis von 280 Rekruten der drei Bataillone der saarländischen Luftlandebrigade, das zum ersten Mal in Homburg stattfand - obwohl Homburg kein Kasernenstandort ist. Aber das, so der Kommandeur der Saarland-Brigade, Oberst Eberhard Zorn, sei keine Bedingung für ein Gelöbnis: "Es ist wichtig, dass wir Transparenz üben und uns zeigen." Die zahlreich erschienenen Homburger Bürger, die das Gelöbnis verfolgten, "seien stellvertretend für alle Bürger des Landes" gekommen, so Zorn. Tatsächlich waren schon gegen 18 Uhr die ersten Besucher eingetrudelt, als die Soldaten noch beim Gottesdienst in der St. Michaels-Kirche weilten. Kurz vor 19 Uhr marschierten dann die 280 Soldaten in ihren traditionellen bordeauxroten Baretts ein - da standen die Homburger Zuschauer schon in Dreierreihen vor den Absperrungen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Das Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe spielte "Marche des Soldats", "Preußens Gloria", "Altniederländisches Dankgebet" und am Ende das Lied der Fallschirmjäger: "Rot scheint die Sonne". Und natürlich, direkt nach dem Gelöbnis, die deutsche Nationalhymne. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner empfing die Saarlandbrigade in der Stadt Homburg mit herzlichen Worten. "Unsere Bundeswehr kommt aus der Mitte unserer Gesellschaft und dort gehört sie auch hin", betonte er in seiner kurzen Ansprache. Mehr Mitte, so fügte er scherzhaft hinzu, als auf dem Christian-Weber-Platz gehe in Homburg gar nicht. Zuvor hatte OB Schöner zusammen mit Oberst Zorn die Front abgeschritten - zu den Klängen des Preußischen Präsentiermarsches. Am Ende, als die jungen Männer ausmarschierten, klatschten die Besucher begeistert. Ihnen hatte das für Homburg ungewöhnliche Ereignis sichtlich gefallen. Meinung

Ein Eid ist kein Geheimnis

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Zum ersten Mal fand in Homburg ein feierliches Gelöbnis von Bundeswehr-Soldaten statt. Und dann auch noch auf dem Christian-Weber-Platz, der eher als Schauplatz für die Festa Italiana bekannt ist. Aber, was auf den ersten Blick ungewohnt aussah, war Absicht. Schließlich ist nichts Geheimes an einem Eid, den deutsche Soldaten schwören. Was früher üblicherweise in den Kasernen stattfand, geht nun hinaus in die Öffentlichkeit. Das ist vollkommen in Ordnung, denn Soldaten sind keine anonymen Wesen, die irgendwo in Afghanistan den Kopf hinhalten. Gestern Abend waren die jungen Rekruten mitten unter uns. Denn was sie tun, ist keine verborgene Mission, sondern geht uns alle an. Auf einen BlickWir entschuldigen uns bei unseren Leserinnen und Lesern, dass wir den Termin für das feierliche Gelöbnis falsch angegeben hatten. Tatsächlich fand gestern ab 17.45 Uhr in Homburg zunächst der Gelöbnisgottesdienst mit den Angehörigen statt, um 18.50 Uhr erfolgte der Einmarsch der Rekruten auf dem Christian-Weber-Platz, es folgte die Ehrenformation - dann konnte das feierliche Gelöbnis abgenommen werden.

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