Zahl der Straftaten im Köllertal sinkt weiter
Heusweiler · Im Köllertal ist auch im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten zurückgegangen. Die Bevölkerung in Heusweiler, Püttlingen und Riegelsberg lebt überdurchschnittlich sicher. Unzufrieden ist die Polizei mit der zu niedrigen Aufklärungsquote.
Heusweiler. Nein, versichern der Heusweiler Polizeichef Wolfgang Schäfer, sein Stellvertreter Jürgen Diehl und Kriminaldienst-Mitarbeiter Thomas Schmitt, nein, es gebe im Köllertal keinen Ort, an den man sich nachts nicht trauen dürfe oder an dem man Angst vor Straftaten haben müsse. Die Verantwortlichen der Polizei-Inspektion Köllertal verneinen also die Frage, ob sich hier, wie in großen Städten, so genannte "rechtsfreie Räume" abzeichnen, wo das kriminelle Milieu die Oberhand anstrebt.Als sich vor einigen Jahren im Püttlinger Park verfeindete Gruppen Schlachten lieferten und auch unbescholtene Bürger Angst um Gesundheit und Eigentum bekamen, war solch eine Angst auch hier zu spüren. Durch beharrliches Einschreiten von Polizei und Ordnungsbehörden blieb die öffentliche Sicherheit aber gewährleistet, und das Sicherheitsgefühl der Leute wurde stabilisiert. Bis heute hat die Polizei übrigens ihr vorbeugendes Konzept beibehalten, das in jener Zeit seine Bewährungsprobe meisterte: Vor allem in Sommermonaten werden etwa 50 Treffpunkte im Köllertal beobachtet und Streifen dorthin geschickt. Orte, an denen es überdurchschnittlich oft zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten kommt, meist Vandalismus im Zusammenhang mit Trinkgelagen.
Die Zahl der Straftaten ging im Köllertal auch 2011 leicht zurück, wie bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik mit Genugtuung vermeldet wurde. Seit 2008 ist in allen Kommunen ein Abwärtstrend zu beobachten, der sich damit fortsetzte. Insgesamt erfasste die Köllertal-Polizei im vergangenen Jahr 1901 Ereignisse, davon 657 in Püttlingen, 652 in Heusweiler und 592 in Riegelsberg. Setzt man die Straftaten ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, dann ist Püttlingen noch etwas sicherer als Heusweiler und Heusweiler wiederum sicherer als Riegelsberg. Alle drei Gemeinden zählen zu den relativ sichersten an der Saar.
Das Gros der Straftaten machen Diebstähle aus. Auf den Punkt gebracht: Man sollte heutzutage nichts unbeobachtet liegen oder stehen lassen, sonst ist es geklaut. Relativ neu sind Diebstähle von Kraftstoff aus Fahrzeugen und von Metallen aller Art. Selbst vor Heiligenfiguren auf Friedhöfen machen Diebe nicht halt. Viel Zeit verbringen die Polizisten auch mit der - oft ergebnislosen - Bekämpfung von Betrügereien im Internet, oft im Zusammenhang mit Warenbestellungen oder Datenspionage.
Nicht zufrieden ist Hauptkommissar Wolfgang Schäfer mit der Aufklärungsquote, die im letzten Jahr mit knapp 48 Prozent etwa sechs Prozentpunkte unter der des Saarlandes lag. Diese Quote wird auch von Zufällen (vor allem Tatserien) beeinflusst. Die Ergreifung eines Autoknackers im Frühjahr, durch die Dutzende Taten geklärt wurden, dürfte die Quote im nächsten Jahr wieder über 50 Prozent heben.