Zahl der Fünftklässler sinkt deutlich

Regionalverband. Die Zahl der Fünftklässler an den weiterführenden Schulen im Regionalverband Saarbrücken geht stark zurück. Sind es im aktuellen Schuljahr 2010/11 noch 2244 Fünftklässler, wurden bis zum 22. Februar nur noch 2038 Kinder für das kommende Schuljahr angemeldet - ein Minus von 206. So steht es in der jüngsten Statistik des Regionalverbandes

Regionalverband. Die Zahl der Fünftklässler an den weiterführenden Schulen im Regionalverband Saarbrücken geht stark zurück. Sind es im aktuellen Schuljahr 2010/11 noch 2244 Fünftklässler, wurden bis zum 22. Februar nur noch 2038 Kinder für das kommende Schuljahr angemeldet - ein Minus von 206. So steht es in der jüngsten Statistik des Regionalverbandes.Am härtesten trifft es die Erweiterten Realschulen (ERS). "Der Rückgang dort ist dramatisch", sagt Elfriede Nikodemus (SPD), die beim Regionalverband für die Schulen zuständig ist. Hier sind 135 Fünftklässler weniger zu verzeichnen. An einigen Standorten, zum Beispiel in Quierschied und Friedrichsthal, reicht das nur noch für eine fünfte Klasse an den ERS. Und es werde noch schlimmer kommen, prognostiziert Nikodemus. Gegenüber dem Höhepunkt 2002 werde bis 2019 die Anmeldezahl an den Erweiterten Realschulen um 40 Prozent sinken. Deshalb müsse der Regionalverband Konsequenzen ziehen und zum Beispiel genau überlegen, an welchen Schulen er noch investiert.

Die Zweizügigkeit, also (mindestens) zwei Klassen pro Jahrgang, sei aber nicht mehr das entscheidende Kriterium für die Frage, ob Schulen weitergeführt werden, erklärt Annette Reichmann, Sprecherin des Bildungsministeriums. Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule ab dem Schuljahr 2012/13 werde das Kriterium Zweizügigkeit aus der Verfassung gestrichen. Derzeit gebe es keine Pläne, Schulen zu schließen, sagte Reichmann. Das gehe laut Koalitionsvertrag auch nur im Einvernehmen mit dem Regionalverband, der für die Schulgebäude zuständig ist. Langfristig kann sie sich vorstellen, dass die ERS Großrosseln und die Gesamtschule Völklingen-Ludweiler zusammengelegt werden. Nikodemus will möglichst bis zum Sommer ein Konzept erarbeiten, wie es mit den Schulen weitergehen soll. Und sie kritisiert: "Wenn weiterführende Schulen nur noch einzügig sind, ist das auch ein Qualitätsmangel." Wie man es richtig macht, zeige zum Beispiel die ERS Klarenthal, die sich ständig verändere und mit 107 Anmeldungen bei den ERS deutlich an der Spitze liegt. Vorbildlich sei in Klarenthal die Vorbereitung der Schüler auf die Ausbildung. Zudem würden die Lehrer sehr gefordert. "Viele Schulen überlegen nicht, wie sie ihre Schule gestalten wollen", moniert die SPD-Politikerin. Das mache sich dann bei den Anmeldungen bemerkbar.

Gute Zahlen an Gymnasien

An den Gesamtschulen ist der Rückgang geringer als bei den ERS. Sie haben ein Minus von 34 auf 570 Schüler zu verzeichnen. Insgesamt gehen also genauso viele Schüler auf die sechs Gesamtschulen wie auf die zwölf Erweiterten Realschulen. Den Spitzenreiter bei den Gesamtschulen am Standort Saarbrücken-Rastbachtal forderte sie auf, nur noch vier Eingangsklassen anzubieten (tatsächlich werden es mindestens fünf), damit dort Räume für die Nachmittagsbetreuung frei würden. Nur dann könnte die Schule in eine gebundene (also in eine "echte") Ganztagsschule umgewandelt werden, sagt Nikodemus. Die anderen Schüler könnten dann auf die restlichen Gesamtschulen gehen. Ein Anbau komme wegen der hohen Kosten nicht in Frage. Die Gesamtschule Bellevue wird derzeit in eine echte Ganztagsschule umgewandelt.

Mit Abstand die meisten der neuen Fünftklässler gehen kommendes Schuljahr aufs Gymnasium: 897 Fünftklässler bedeuten hier einen Rückgang um 36 Schüler.

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