Syrer, Rumänen, Iraker Zahl ausländischer Ärzte im Saarland steigt rapide

Fast jeder siebte Arzt im Saarland kommt aus dem Ausland, vor allem aus Syrien, Rumänien und dem Irak.

 Immer mehr ausländische Ärzte arbeiten im Saarland.

Immer mehr ausländische Ärzte arbeiten im Saarland.

Foto: dpa/Felix Kästle

Saarbrücken/Berlin Die Zahl der ausländischen Ärzte im Saarland hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Übersicht der Ärztekammer hervor, die der SZ vorliegt. Demnach arbeiteten Anfang des Jahres 888 Mediziner aus dem Ausland in Praxen und Krankenhäusern des Landes, das waren 504 oder 131 Prozent mehr als 2007. Bei einer Gesamtzahl von rund 6000 Ärzten im Land kommt damit knapp jeder siebte nicht aus Deutschland.

Die meisten ausländischen Ärzte, die im Saarland tätig sind, stammen aus Syrien, Rumänien, dem Irak, Ungarn und Griechenland. Aber auch Mediziner aus Kamerun, Libyen, Togo, Brasilien, Nepal und Pakistan kümmern sich hierzulande um die Patienten.

Das Saarland folgt damit einem bundesweiten Trend. In ganz Deutschland hat sich nach Angaben der Bundesärztekammer die Zahl ausländischer Ärzte binnen sieben Jahren auf 41 658 mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Jahr 1998 hat sie sich fast vervierfacht. Die größten Gruppen stellen demnach Rumänen, Griechen und Syrer.  

Angesichts des Mediziner-Mangels vor allem auf dem Land rief Ärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery die Politik gestern zu einer Reform des Medizinstudiums auf. Gerade in ländlichen Regionen leisteten ausländische Ärzte zwar einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung, erklärte er. „Wir können und sollten aber nicht versuchen, unser Fachkräfteproblem im ärztlichen Dienst durch Zuwanderung zu lösen.“ Notwendig seien neue Auswahlverfahren für das Studium in Deutschland, mehr praktische Anteile und mindestens 1000 neue Studienplätze.

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