YouTube YouTube-Stars lassen das Saarland kreischen

Saarbrücken · Ein Autogramm von Mike Singer, ein Selfie mit Kayef und mit etwas Glück sogar ein Küsschen von Ado Kojo: Das Tubefestival ermöglichte rund 2000 Fans hautnahe Begegnungen mit den Stars aus dem Internet. Die beiden jeweils 22-jährigen Organisatoren Christoph Bäcker und Kevin Schwehm versammelten am Samstag quasi „halb YouTube“ im Saarbrücker E-Werk. Zehn Stunden lang standen Live-Auftritte, Autogrammstunden und Treffen auf dem Programm: „Hier ist es richtig cool. Die Stars nehmen sich Zeit für die Fans und laufen einfach so rum“, freute sich etwa Besucherin Franziska.

 Der YouTube-Star Kayef macht für eine seiner jungen Anhängerinnen ein „Selfie“ vor dem Saarbrücker E-Werk.

Der YouTube-Star Kayef macht für eine seiner jungen Anhängerinnen ein „Selfie“ vor dem Saarbrücker E-Werk.

Foto: BeckerBredel

Von Hamburg bis München waren die Besucher zum größten YouTube-Festival im Südwesten angereist. Doch nicht nur aus Deutschland kamen die jungen Fans: Jasmin, Kiara und Jessy waren über fünf Stunden aus der Schweiz nach Saarbrücken gefahren. Als sie auf dem Online-Dienst Instagram von der Veranstaltung erfuhren, hätten sie die Stadt erst mal googlen müssen. Kritik gibt’s an der Organisation: „Wir haben extra VIP-Tickets für 80 Euro gekauft“, sagte Feli aus Frankfurt. Doch statt des versprochenen früheren Einlasses hätten sie und ihre Freundinnen wie alle anderen vor der Halle warten müssen. Auch das Treffen mit Mike Singer sei abgesagt worden. Ihr Lieblings-Star habe im Netz mitgeteilt, dass er nur für den Auftritt gebucht worden sei.

Neben der ehemaligen DSDS-Finalistin Meltem stand mit EstA ebenfalls ein Musiker aus dem Saarland auf der Bühne. Der Saarbrücker gehörte im Internet am Wochenende zu den „Abräumern“. Sein Lied über das Saarland wurde tausendfach geliked und geteilt: „Das der Song so durch die Decke geht, hätte ich nie gedacht“, freute er sich bei seinem Heimspiel. Sein Kölner Kollege DeenisTJ war dagegen das erste Mal in Saarbrücken: „Etwas altmodisch, aber schön“, resümierte er seine Eindrücke und ergänzte: „Aber die Menschen hier sind total lieb.“

„Alles läuft nach Plan“, lautete am Abend das erste Fazit von Christoph Bäcker. Er könne sich zwar vorstellen, mit seinem Team erneut ein solches Festival zu organisieren. Aber nur, wenn sich dafür Sponsoren finden. Denn bei der Premiere hätten die Veranstalter die Kosten im fünfstelligen Bereich komplett aus eigener Tasche gestemmt.

In der Halle schnellte schnell der Kreischpegel in die Höhe. Mike Singer, auf den die meisten Besucher gewartet hatten, sang seine Hits wie „Karma“ und „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“. Die Coverversion des Erfolges der Münchener Freiheit aus den 80ern war für viele Eltern das einzige Lied des Tages, das sie kannten. Familie Conti kam extra aus Aschaffenburg: „Das ist für unsere beiden Mädels eine schöne Erfahrung“, sagten die Eltern zweier 13 und 14 Jahre alter Töchter. Auch der Eintrittspreis von rund 25 Euro sei im Rahmen gewesen.

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