Würzbacher Weiher wird Politikum

Niederwürzbach. Die politischen Parteien haben den Würzbacher Weiher "entdeckt". Nachdem zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel die SPD "mit großem Bahnhof", sprich hochkarätigen Kommunal- und Landespolitikern, einen Rundgang um den Weiher gemacht hatte (wir berichteten), kümmern sich nun auch die Linken um das einstmals größte Binnengewässer des Saarlandes

Niederwürzbach. Die politischen Parteien haben den Würzbacher Weiher "entdeckt". Nachdem zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel die SPD "mit großem Bahnhof", sprich hochkarätigen Kommunal- und Landespolitikern, einen Rundgang um den Weiher gemacht hatte (wir berichteten), kümmern sich nun auch die Linken um das einstmals größte Binnengewässer des Saarlandes. Die Landtagsabgeordnete Barbara Spaniol hatte zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Yvonne Ploetz und dem Linken-Fraktionschef in Blieskastel, Dieter Geis, eine Anfrage bezüglich des Würzbacher Weihers an die Landesregierung (damals noch Jamaika-Koalition) gerichtet, deren Antworten gleichwohl für die Bürgerinnen und Bürger sehr interessant sein dürften.Wo liegt das Problem des Würzbacher Weihers? Besonders im Frühsommer ist fast die gesamte Wasseroberfläche mit dem so genannten Karpfenkraut bedeckt. Kein schöner Anblick, aber auch kein "Besorgnis erregender Zustand", wie das Umweltministerium auf Anfrage der Linken feststellt. Aus gewässerbiologischer und auch aus fischereibiologischer Sicht ergebe sich daraus nicht die Notwendigkeit einer aufwendigen Sanierung des Weihers. Das Wuchern des "Krausen Laichkrauts", so die genaue Bezeichnung für das Karpfenkraut, sei sogar positiv zu bewerten: "Es zeigt, dass die Nährstoffbelastung des Weihers abgenommen hat und somit Massenentwicklungen von planktischen Algen vermieden werden", heißt es in der Stellungnahme des Ministeriums.

Die zeitweiligen Wassertrübungen durch Cyanobakterien "sind lästig und können durch Toxinbildung in Badegewässern gesundheitsgefährdend sein". Aber da das Schwimmen im Würzbacher Weiher ohnehin verboten sei, gebe es "keinen Anlass zur Sorge". Dass man sich in Niederwürzbach Gedanken um die Anschaffung eines Mähbootes macht, ist dem Ministerium "nicht bekannt". Zur Erinnerung: Beim SPD-Rundgang, bei dem auch die Linken-Stadträte Dieter Geis und Antonio Reda mit von der Partie waren, hatte SPD-Generalsekretär Reinhold Jost vorgeschlagen, ein solches Mähboot gemeinsam mit anderen Angelsportvereinen anzuschaffen. Im Übrigen aber sieht die Landesregierung die Stadt Blieskastel in der Pflicht, da es sich um ein Gewässer dritter Ordnung handele, dessen Unterhalt der jeweiligen Gemeinde obliegt.

Das Fazit des damals noch grünen Umweltministeriums: "Der ökologische Zustand ist mittlerweile als gut zu bezeichnen." Woraus folgt, dass "aus Landessicht derzeit keine Sanierungsmaßnahmen für den Würzbacher Weiher vorgesehen" sind. Yvonne Ploetz, sprach von einer "Verunsicherung" der Würzbacher Bürger, weil es so viele Vorschläge zur Weihersanierung gebe. Allerdings: "Unsere Sorgen sind nach der Antwort der Landesregierung nicht geringer geworden", so Ploetz.

Der Fraktionschef der Linken im Stadtrat, Dieter Geis, bedauert, dass die Landesregierung "jegliche Verantwortung an die Stadt Blieskastel abschiebt". Man sei sich zwar der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stadt bewusst, gleichwohl müsse man dennoch alle Hebel in Richtung der Landesregierung in Bewegung setzen, "damit ein auf Dauer zufrieden stellender Zustand herbeigeführt und erhalten werden kann", so der Linken-Fraktionschef.

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