Workshops vor Publikum

Saarbrücken. Er beschäftigte sich mit Zahlenmystik, indischen Rhythmen, den Klängen javanischer Gamelan-Orchester, zeichnete Vogelrufe auf - und ließ das alles in seine Werke einfließen: Der französische Komponist, Organist und Kompositionslehrer Olivier Messiaen (1908 bis 1992), Initiator der "Seriellen Musik" und einer der bedeutendsten Tonsetzer des 20

Saarbrücken. Er beschäftigte sich mit Zahlenmystik, indischen Rhythmen, den Klängen javanischer Gamelan-Orchester, zeichnete Vogelrufe auf - und ließ das alles in seine Werke einfließen: Der französische Komponist, Organist und Kompositionslehrer Olivier Messiaen (1908 bis 1992), Initiator der "Seriellen Musik" und einer der bedeutendsten Tonsetzer des 20. Jahrhunderts, würde dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern. "Messiaen und die Folgen" lautet nun das Motto der "Tage für Interpretation und Aufführungspraxis" von Montag, 13., bis Freitag, 17. Oktober. Die von hiesigen Professoren und renommierten Gästen gestalteten Meisterkurse werden alljährlich von der Hochschule für Musik Saar (HfM) zusammen mit dem Förderverein Netzwerk Musik Saar organisiert; 2008 erhalten sie im Rahmen der Projektreihe "Strukturwandel" eine Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes. "Composer in Residence" der aktuellen Ausgabe ist der Messiaen-Schüler und HfM-Professor Theo Brandmüller. Seit der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre genießt der 1948 in Mainz geborene Komponist und Organist, Professor für Komposition und Musiktheorie und Leiter des Instituts für Neue Musik internationales Ansehen. "Messiaen und die Folgen" will der historischen Entwicklung Rechnung tragen, dass das Saarland nach dem Zweiten Weltkrieg "wesentlich durch herausragende Initiativen der französischen Kulturpolitik" geprägt worden ist. So bilden Noten Messiaens und seines erweiterten Schülerkreises den Mittelpunkt von drei Konzerten und vier Workshops in der HfM. Erstmals stehen auch die Workshops (jeweils von 14 bis 16 Uhr) dem Publikum offen: Sie starten am Montag mit einem Komponistenporträt Theo Brandmüller; es folgen Workshops mit dem Dozenten Stefan Litwin (Dienstag und Donnerstag) und mit den Komponisten Alexander Goehr und Charlotte Seither (Mittwoch). Beim 1. Dozentenkonzert am Dienstag werden Werke von Messiaen, Brandmüller, Pierre Boulez und André Jolivet erklingen. Das 2. Dozentenkonzert (Mittwoch) bietet Uraufführungen von Goehr und Seither; das Abschlusskonzert am Freitag mit einer Brandmüller-Uraufführung wird von der Europäischen Rundfunkunion mitgeschnitten. Konzertbeginn ist jeweils um 19 Uhr. uhr

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