Wohnung mit Wohlfühl-Atmosphäre

Neunkirchen. Opulent ausgestattet mit antiken Möbeln versprüht sie eine große Portion Wohlfühl-Atmosphäre, die Vierzimmerwohnung von Marie Wegner (Name auf Wunsch hin redaktionell geändert)

 Im zweistöckigen Puppenhaus von Marie Wegner befinden sich rund 100 Jahre alte Einrichtungsgegenstände. Der Schwiegervater ihrer Tochter fertigte das Haus vor zehn Jahren an. Foto: Björn Heib

Im zweistöckigen Puppenhaus von Marie Wegner befinden sich rund 100 Jahre alte Einrichtungsgegenstände. Der Schwiegervater ihrer Tochter fertigte das Haus vor zehn Jahren an. Foto: Björn Heib

Neunkirchen. Opulent ausgestattet mit antiken Möbeln versprüht sie eine große Portion Wohlfühl-Atmosphäre, die Vierzimmerwohnung von Marie Wegner (Name auf Wunsch hin redaktionell geändert). Mit ihren geschmackvoll tapezierten Wänden, der teils hundert Jahre alten Ausstattung und zwei weitläufigen Balkonen erfüllt die zweistöckige Behausung sämtliche Träume so manchen Hausbesitzers - oder vielmehr Püppchens. Denn bewohnt wird das nicht einmal ein Meter hohe Haus von einem Ehepaar im Miniaturformat. Dabei ist in der Puppenresidenz für das Wohlergehen der Bewohner bestens gesorgt: So darf das Ehepaar im stilvoll eingerichteten Wohnzimmer seinen Nachmittagstee genießen oder auf einer Sonnenliege einmal so richtig ausspannen. Sogar für elektrisches Licht ist in der Miniaturwohnung gesorgt und passend zur Weihnachtszeit hält ein beleuchteter Christbaum Einzug in der guten Stube. Verantwortlich für die detailgenaue Nachbildung eines lebensgroßen Wohnhauses zeichnet der Schwiegervater Marie Wegners Tochter, der die Puppenbehausung eigenhändig anfertigte. Einzug in die Stube hielten dann die Puppen und Einrichtungsgegenstände, die die Neunkircherin im Nachlass ihrer Tante entdeckte: "Ich habe die Sachen auf dem Dachboden meiner Tante gefunden", erinnert sich Marie Wegner. Als Kind habe die Ahnin um das Jahr 1911 herum die voll funktionalen Miniaturgegenstände von ihren Eltern als Geschenk erhalten. Neben noch bestens erhaltenem Mobiliar lassen sich darunter detailgetreue Nachbildungen von damals üblichen Öllampen, Nachttöpfchen und sogar ein Telefon sowie eine kleine Nähmaschine finden. Ob die Einrichtungsgegenstände zu den Kindheitszeiten der Tante bereits in einem Puppenhaus untergebracht waren, ist allerdings ungewiss. "Als Kinder hatten wir die Sachen niemals zu Gesicht bekommen", bedauert Marie Wegner. Um die wertvollen Familienerbstücke letztlich wieder ihrer Bestimmung zuzuführen, beauftragte sie den Schwiegervater der Tochter schließlich vor zehn Jahren, eine passende Behausung anzufertigen. "Als das Haus fertiggestellt war, ist noch die Ausstattung für den Balkon hinzugekommen", ergänzt Marie Wegner. Zum Spielen genutzt wird die stilvolle Puppenbehausung allerdings nicht: "Ich habe einen Enkel. Der interessiert sich nicht für Puppen", weiß Marie Wegner und beteuert, dass es um die filigrane Einrichtung "viel zu Schade" wäre, würde sie zu Bruch gehen. So nimmt sich die Neunkircherin heute immer wieder gerne Zeit, um das kunstvoll gestaltete Miniaturhaus zu bewundern und in Erinnerungen an alte Zeiten zu schwelgen.

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