Wohnumfeld und Wanderwege aufwertenDrei Schwerpunkte für Eiweiler

Eiweiler. Wie schon in den Ortsteilen Holz und Wahlschied, so wurde jetzt auch im Eiweiler Ortsrat das Gemeindeentwicklungskonzept der Saarbrücker Gesellschaft für Innovation und Unternehmensforschung (GIU) vorgestellt. Die Gemeinde hat der GIU den Auftrag erteilt, ein Konzept zu erstellen, wie sich die Kommune auf den demografischen Wandel vorbereiten kann

Eiweiler. Wie schon in den Ortsteilen Holz und Wahlschied, so wurde jetzt auch im Eiweiler Ortsrat das Gemeindeentwicklungskonzept der Saarbrücker Gesellschaft für Innovation und Unternehmensforschung (GIU) vorgestellt. Die Gemeinde hat der GIU den Auftrag erteilt, ein Konzept zu erstellen, wie sich die Kommune auf den demografischen Wandel vorbereiten kann. 14 Bürger besuchten die Ortsratssitzung."Ich hätte im Hinblick auf die Wichtigkeit des Themas einen besseren Besuch erwartet", meinte Ortsvorsteher Hermann Bär (CDU). Annika Jochum und Albert Dörr von der Gemeindeverwaltung stellten die Empfehlungen der GIU sowie die Bevölkerungsprognose für Eiweiler vor. "Demografischer Wandel bedeutet Rückgang der Bevölkerung mit den damit verbundenen Konsequenzen", sagte Dörr. So wird die Einwohnerzahl in Eiweiler von derzeit 2400 auf 2000 im Jahre 2030 sinken. "Das heißt, die Kaufkraft im Ort wird abnehmen, immer weniger Leute werden Gebrauch vom ÖPNV machen, Vereine haben rückläufige Mitgliederzahlen, die Belegung von Wohnungen und Häusern geht zurück", erklärte Dörr. Schon jetzt stünden in Eiweiler 19 Häuser leer. Laut GIU sind beispielsweise die Grundschule, der Sportplatz und die Großwaldhalle "langfristig nicht gesichert". Sollte die Schule schließen, könnte man sie als Dorfgemeinschaftshaus weiternutzen, schlägt die GIU vor. Bei der Großwaldhalle muss die Auslastung gesteigert werden. Der Fußballverein soll eine Zusammenarbeit mit den SF Obersalbach und dem VfB Heusweiler anstreben, heißt es im Konzept. Und der Sportplatz wird dem Fußballverein in Erbpacht übergeben. Das bedeutet: Die Fußballplätze gehen in die Obhut der Vereine über, die Gemeinde wird finanziell entlastet. Langfristig gesichert ist der katholische Kindergarten. Er soll erhalten und qualitativ ausgebaut werden. Eine Aufwertung soll auch der Freizeitbereich erfahren. So rät die GIU, die Rad- und Wanderwege qualitativ aufzuwerten und mit den Wegen anderer Ortsteile zu verbinden. "Es wurde festgestellt, dass diese Wege vermehrt genutzt werden", sagte Dörr. Neue Baugebiete werden in Eiweiler wohl nicht mehr ausgewiesen. Dafür sollten der Ortskern gestärkt, das Wohnumfeld verbessert und Leerstände verhindert werden. Der Gewerbepark soll gefördert werden. "Eiweiler ist der bedeutendste Gewerbestandort der Gemeinde", sagte Dörr. Eiweiler hat mit dem Saarbahn-Anschluss und der Großwald-Brauerei noch weitere Pluspunkte.

Dieser Standortort könnte noch attraktiver gemacht werden, so die GIU. Eventuell durch eine Anbindung an die Wanderwege und Einkehrmöglichkeiten. Im Argen liegt die Nahversorgung. Hier soll mit Dorfläden oder fahrenden Lebensmittelläden gegengesteuert werden. Dörr bilanzierte: "Es gilt, sich auf das Wesentliche zu beschränken und das ordentlich zu machen." dg

Eiweiler. Gut eine Stunde lang diskutierten die Bürger mit dem Ortsrat das Entwicklungskonzept und bezweifelten teils auch die Prognosen. So meinte Richard Wachall: "Wenn man heute noch nicht mal vorhersagen kann, wie das Wetter in drei Tagen aussieht, woher will man wissen, wie sich die Bevölkerungszahlen in 20 Jahren darstellen?" Wachall plädierte für den Erhalt aller Einrichtungen: "Wir müssen darauf achten, dass uns nichts verloren geht, was wir lieb gewonnen haben." Ortsvorsteher Hermann Bär sagte: "Eiweiler hat den Vorteil, dass wir hier sehr viele Arbeitsplätze haben. Wer hier arbeitet, kann seine Kinder auch hier in den Kindergarten oder die Schule schicken. Alles kann aber wohl nicht erhalten bleiben. Deshalb müssen wir Vorstellungen entwickeln und die Dinge selbst in die Hand nehmen." Adolf Schenk (SPD) forderte: "Es geht nur übers Wohnen. Wenn neue Leute hierher ziehen, hilft das dem Kindergarten, der Grundschule und allem anderen." Deshalb legte der Ortsrat einstimmig drei Themenschwerpunkte fest, denen sich Arbeitsgruppen widmen wollen. Höchste Priorität hat das Thema Wohnen. "In Workshops müssen wir uns Gedanken machen, wie Eiweiler zu einem attraktiven Wohnort gestaltet werden kann", sagte Bär. Weitere Punkte sind der Freizeitbereich, Gewerbe und Einzelhandel. In Kürze lädt der Ortsrat zum ersten Workshop ein. dg

Anmeldung zum Workshop: Tel.: (0 68 06) 7 75 94.

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