Wohn- und Lebensqualität erhalten

In erster Linie ist Primstal ein Wohnort. Dieser Meinung ist Kurt Rech, der Ortsvorsteher des mit etwa 2300 Einwohnern größten Ortsteiles der Gemeinde Nonnweiler.

"Darüber hinaus bietet der Ort aber auch rund 200 Arbeitsplätze und eine attraktive Infrastruktur", so Rech. Das Ziel müsse es sein, diese Wohn- und Lebensqualität zu erhalten.

Ein Ausdruck der Zusammenarbeit ist der alljährliche Umwelt- und Dorfverschönerungstag. Diesen haben Kurt Rech und der damalige Ortsrat bei seinem Amtsantritt vor etwa 24 Jahren gemeinsam beschlossen. Hierbei sollen zielgerichtet Projekte und Arbeiten im Dorf umgesetzt und somit die Gemeindekasse entlastet werden. Größere Projekte dieser Art waren zum Beispiel der Bau einer Toilettenanlage auf dem Kirmesplatz oder die Befestigung des Festplatzes mit Verbundsteinen.

"Hervorzuheben ist der gute Gemeinschaftsgeist in der Bevölkerung", erzählt Rech. So seien die Primstaler in 39 Vereinen und Verbänden organisiert. Die Vereine arbeiten im "Kulturring" zusammen, der als eine Art Dachorganisation fungiert und die Termine koordiniert. Für die Sportbegeisterung im Ort steht der Aufstieg des VfL in die Saarlandliga, der dies als Meister in der Verbandsliga Nordost geschafft hat. Auch die Damen-Mannschaft der Tischtennis-Freunde war erfolgreich und wurde Meister in der Saarlandliga. Um diese Leidenschaft für körperliche Betätigung aufrecht zu erhalten, werden die Bewohner regelmäßig auf die Vereinsarbeit aufmerksam gemacht. So gibt es im Winter ein Tischtennis-Dorfturnier und im Sommer kann man sich im Beach-Volleyball oder beim Fußball messen.

Weitere Vereine wie "Bürger für Bürger" stehen für eine soziale Komponente. "Bürger für Bürger" bietet hilfsbedürftigen, kranken oder an Demenz leidenden Menschen Hilfe an und unterstützen so die karitative Tätigkeit von kirchlichen Einrichtungen, Einzelpersonen oder Organisationen. Für Unterhaltung sorgt zum Beispiel die Kipfaka Primstal an Fastnacht. "Bei den Kappensitzungen geht der Punk ab", so Rech verschmitzt. Auch der Theaterverein Bühne 74 ist sehr rege und studiert jährlich jeweils ein Stück für Erwachsene und eines für Jugendliche ein. Am 26. und 27. Oktober gibt es hier Aufführungen. Wichtig für das Vereinsleben ist die sanierte Mehrzweckhalle. Direkt nebenan besuchen Schüler die Gemeinschafts- und Grundschule.

Primstal hat eine gute Infrastruktur. Eine direkte Anbindung an die A1 ist vorhanden, und die beiden Gewerbegebiete "In den langen Feldern" und "Alte Eiweiler Straße" sind ebenfalls gut erreichbar. Die Saar-Pfalz-Bus GmbH macht auch in Primstal Station. "Ein umfangreiches Versorgungsangebot an Gütern für den täglichen Bedarf haben wir auch vorzuweisen", sagt der Ortsvorsteher. In Primstal befindet sich zudem das einzige Naturfreibad im St. Wendeler Land. Gut angenommen wird auch der neue Premiumwanderweg.

Von den etwa 2300 Einwohnern waren etwa 100 beim Fototermin der Saarbrücker Zeitung anlässlich der Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" anwesend. "Die Zahl der Einwohner ist leider rückläufig", merkt Rech an. Dies liege unter anderem an geringen Geburtszahlen. Gleichzeitig nehme der Anteil an Senioren zu. 22 Prozent der Bevölkerung seien zurzeit älter als 65 Jahre. "Wichtige Bausteine für die Entwicklung von Primstal sind die Renovierung des Kindergartens und die Schaffung von 15 Krippenplätzen", so Kurt Rech. Wichtig ist ihm auch, die Bürger mit einzubeziehen. Dies sei nur möglich, wenn man die Menschen umfassend und ehrlich informiert. Letztendlich sieht er seine Aufgabe als Ortsvorsteher auch darin, "Eigendynamik und -initiative der Einzelnen zu fördern".

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Zur PersonKurt Rech, geboren 1951, Berufsschullehrer, Studiendirektor am Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum Neunkirchen, Träger der Freiherr-von-Stein-Medaille, SPD-Mitglied. Ortsvorsteher seit 1989. Gemeinderatsmitglied seit 1994. Erster Beigeordneter. bo

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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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HintergrundDas Dorf Primstal ging 1930 aus den beiden Orten Mettnich und Mühlfeld hervor. Diese beiden Orte wurden im 13. Jahrhundert zum ersten mal erwähnt. Funde aus der gallo-römischen Zeit weisen darauf hin, dass in Mettnich bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Besiedlung stattgefunden hat. bo

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