Wohlfühlen in historischer Umgebung

Schon in prähistorischer Zeit war die Gegend um Niederlinxweiler besiedelt. Dass auch die Römer hier lebten, ist durch Gebäudereste und Münzfunde belegt. Überliefert sind die Namen "Linchisivillare", "Lainchisivillare" und "Lainchisvillare", die später dann zu "Linxweiler" wurden

Schon in prähistorischer Zeit war die Gegend um Niederlinxweiler besiedelt. Dass auch die Römer hier lebten, ist durch Gebäudereste und Münzfunde belegt. Überliefert sind die Namen "Linchisivillare", "Lainchisivillare" und "Lainchisvillare", die später dann zu "Linxweiler" wurden. Ob damit Niederlinxweiler oder Oberlinxweiler gemeint war, darüber streiten die Geschichtsforscher bis heute. Jedenfalls ist Niederlinxweiler 871 in einer Dotationsurkunde des 1573 aufgelösten Klosters Neumünster erwähnt. Geschichte hin und Urkunden her, für die 2061 Einwohner ist das Hier und Heute das Wichtigste. Wie stellt sich das Dorf dar, was wird den Bürgern geboten, damit sie sich wohlfühlen?Da sind zunächst die rund 30 Vereine, von denen 25 zu einer Interessengemeinschaft zusammengefasst sind. Tischtennis, Fußball und Radsport spielen eine bedeutende Rolle, nicht weniger der Musikverein und der TuS 05. Die Sportanlage in der Breitwies mit dem Kunstrasenplatz und mit Möglichkeiten, Tennis und Boule zu spielen, ist für die Bürger Gold wert. Hinzu kommt die Halle, die für Veranstaltungen aller Art geeignet ist. Jeden Tag ist sie belegt, sogar sonntags. Viel genutzt wird die Freizeitanlage "Im Heckelchen". Wer auf Wanderschaft gehen möchte, kann sich auf den Saarland-Rundwanderweg begeben, der den Ort tangiert. Das Bürgerhaus ist auch ein beliebter Treffpunkt. Dort ist das Büro des Ortsvorstehers Hartmut Schiffler (SPD). Seit sechs Jahren finden in den Räumen Kleinkunstabende und Ausstellungen statt.

Dorffeste werden schon seit 1981 organisiert. Was an Erlösen bisher dabei herausgesprungen ist, wurde stets in Anschaffungen investiert. Am 1. Dezember wird auf dem Dorfplatz der 23. Adventsmarkt stattfinden, an dem Gewerbetreibende Stände aufschlagen. Was unter dem Strich dabei herauskommt, geht schon seit Jahren an die beiden Kindergärten und an die SZ-Aktion "Hilf mit". Tradition haben die Kappensitzungen, zu denen das Rote Kreuz und die Fußballer seit über 30 Jahren einladen. Im ehemaligen Schulhaus ist das Dorfmuseum untergebracht. Das Gebäude wird außerdem von einer Freizeitgruppe der Lebenshilfe und vom Roten Kreuz, vom Musikverein und vom Gesangverein genutzt. Kleine Kinderspielplätze gibt es auf dem Gänsberg und am Sportplatz. "Wir brauchen aber einen schönen großen Spielplatz", meint der Ortsvorsteher. "Der ehemalige Schulhof bietet sich dafür direkt an. Unsere Bemühungen waren bisher jedoch nicht erfolgreich."

Das Dorf an der Blies verfügt außerdem über eine gute Infrastruktur. Bäckerei, Metzgerei und ein Obst- und Gemüsegeschäft decken den täglichen Bedarf, auch mit verschiedenen anderen Lebensmitteln. Arztpraxen, Apotheke, Post und zwei Gasthäuser ergänzen das Angebot. Unter den weiteren Gewerbebetrieben sind zum Beispiel ein Autohaus, eine Confiserie, Blumengeschäfte und verschiedene Handwerksbetriebe.

Durch die Bahn ist der Ort sehr gut an St. Wendel und Ottweiler angebunden, die Ziele sind in wenigen Minuten zu erreichen. Nach dem Wegfall des schienengleichen Bahnüberganges sind die Ortsteile rechts und links der Bahn durch eine Brücke miteinander verbunden. "Seit dem Neubau der B 41 ist das Dorf geteilt. Aber es ist nicht so, dass jeder Teil sein Eigenleben führt. Wenn Veranstaltungen sind, dann sind die Bürger alle miteinander vereint", sagt Ortsvorsteher Schiffler. Hauptsehenswürdigkeit ist die evangelische Kirche mit einem breiten Saalbau und einem klassizistischen Turm. Wichtigstes Ausstattungsstück ist die Orgel der Gebrüder Stumm von 1886. Zu den bedeutenden Persönlichkeiten zählen der Lehrer Jakob Diehl, der das Heimatbuch geschrieben hat, und der Missionar Jakob Bläs (siehe Infobox). Nach ihnen ist im Dorf eine Straße benannt.Foto: Schiffler

Auf einen Blick

Das Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es für 99 Cent im Internet zum Herunterladen auf www.sztipp.de/dorffoto.

Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen bei der Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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