Wohin ist der Biber verschwunden?

Fischbach/Saarbrücken · Vor wenigen Tagen wurde ein ausgewachsener Biber am Netzbachweiher überfahren (SZ vom 6. Mai).

 Förster Peter Schneider steht vor dem Plan des „Urwalds vor den Toren der Stadt“ und zeigt auf den Rosenweiher oberhalb des Netzbachweihers. Dort wurden die Biber vor neun Jahren ausgesetzt. Foto: mh

Förster Peter Schneider steht vor dem Plan des „Urwalds vor den Toren der Stadt“ und zeigt auf den Rosenweiher oberhalb des Netzbachweihers. Dort wurden die Biber vor neun Jahren ausgesetzt. Foto: mh

Foto: mh

Doch der Kadaver des Tieres ist spurlos verschwunden. Wer auch immer den pelzigen Vierbeiner mitgenommen hat, Urwaldförster Peter Schneider bittet darum, ihn wieder abzuliefern. Weil es hilfreich wäre zu wissen, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen gehandelt hat. Über das, was sich bei "Bibers" im Netzbachtal abspielt, weiß man eh nicht viel. Die Tiere, sagt Schneider, seien ungeheuer scheu. Nagespuren könnten indes Aufschluss geben über die Population. Ansonsten sei es für einen Fotografen "eines der größten Kunststücke überhaupt" einen Biber vor die Linse zu kriegen. Seit 1990 leben die einst in unserer Region ausgerotteten Tiere wieder im Saarland, wie der Urwaldförster erzählt. Damals kamen einige der von Biologen auch "Castor fiber" genannten Nager von der Elbe angereist - mit Unterstützung des Nabu Saar. Augenzwinkernd sprach man vom ersten "Castor-Transport". Mittlerweile leben schätzungsweise 500 Biber im Saarland, unter anderem an Ill, Theel, Prims und Bist. Peter Schneider spricht von einer echten Erfolgsgeschichte. Vier Biber wiederum wurden vor neun Jahren im Rosenweiher kurz vor Fischbach - oberhalb des Netzbachweihers - angesiedelt. Wobei man nicht genau weiß, wie viele Tiere mittlerweile hier heimisch sind. Der zentrale Biber-Betreuer ist der Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch, wie Schneider der SZ erzählt.

Vornehmlich bevorzugen die kräftigen Nagetiere Weiden an den Gewässern.

Das am Wochenende von einem Personenwagen überfahrene Exemplar ist übrigens nicht das erste, das eines unnatürlichen Todes sterben musste. Denn bereits 2005 erwischte es Biber "Bob". Heute sitzt er artig, weil ausgestopft, im Urwaldbüro.

Kontakt: Peter Schneider, Tel. (01 75) 220 08 06.

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