Wölfe wollen Bären stürzen

Merzig. Wie haben die Wölfe die deftige 24:40-Klatsche in Mundenheim verdaut? Und reichte eine Woche überhaupt, um alle negativen Gedanken und Erinnerungen an das Spiel loszuwerden? Zwei Fragen, die den Fans des Handball-Oberligisten HF Untere Saar vor dem Heimspiel gegen die TSG Haßloch unter den Nägeln brennen. Die Antworten darauf gibt es an diesem Samstag um 19

 Lazslo Kincses (am Ball) kann so leicht nichts stoppen. Jetzt, da seine Sprunggelenk-Probleme fast vergessen sind, setzten die HF Untere Saar auf seine Leistung. Foto: Rolf Ruppenthal

Lazslo Kincses (am Ball) kann so leicht nichts stoppen. Jetzt, da seine Sprunggelenk-Probleme fast vergessen sind, setzten die HF Untere Saar auf seine Leistung. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. Wie haben die Wölfe die deftige 24:40-Klatsche in Mundenheim verdaut? Und reichte eine Woche überhaupt, um alle negativen Gedanken und Erinnerungen an das Spiel loszuwerden? Zwei Fragen, die den Fans des Handball-Oberligisten HF Untere Saar vor dem Heimspiel gegen die TSG Haßloch unter den Nägeln brennen. Die Antworten darauf gibt es an diesem Samstag um 19.30 Uhr in der Thielspark-Halle in Merzig.Und Jens-Peter Schlingmann (Foto: Marco Wille) hofft, dass beide Antworten positiv ausfallen werden. "Wir hatten in Mundenheim keine Einstellung zum Spiel gefunden und bei den anderen klappte alles. Solche Spiele musst du schnell abhaken", stellte der HF-Trainer nach dem jüngsten Debakel nüchtern fest und versuchte, seine Spieler unter der Woche wieder mental aufzurichten. "Auf unserem steilen Weg nach oben war das ein Rückschritt, aber kein Absturz", findet Jens-Peter Schlingmann, der mit dem Trainingseinsatz seiner Spieler vor dem Duell gegen den Drittliga-Absteiger zufrieden ist. Als Tabellenvorletzter sind die Merziger natürlich Außenseiter. Doch vor eigenen Fans wollen die "Wölfe" wenigstens versuchen, Haßlochs "Bären" zum Wanken zu bringen. Doch das bedeutet Schwerstarbeit, besonders in der Wölfe-Abwehr, die auf den besten Sturm der Liga mit 236 Toren trifft.

"Wir müssen die starken Rückraumschützen in den Griff kriegen. Und Siniak, wenn er spielt", grübelt Schlingmann über mögliche Gegenmaßnahmen. Eigentlich steht der 93-fache weißrussische Ex-Nationalspieler Andrej Siniak bei den Pfälzern als Trainer unter Vertrag. Fallen Spieler aus, schnürt sich der 39 Jahre alte Ex-Bundesliga-Profi (HSV Hamburg, Rhein-Neckar-Löwen) auch schon mal selbst die Schuhe und mischt munter und sehr erfolgreich mit. Wie zuletzt beim 31:31-Remis gegen Zweibrücken, wo er seine Mitspieler im Angriff wie ein Feldherr in Szene setzte und selbst acht Tore beitrug. "Vielleicht nehmen wir Siniak mit einer Manndeckung aus dem Spiel. Mal sehen, wie sich das Spiel entwickelt", überlegt Schlingmann. Auf die defensive 6:0-Gäste-Abwehr hat der HF-Trainer seine Spieler gezielt vorbereitet und ihnen Mittel gezeigt, um den dichten Verteidigungsring zu knacken. Wichtig sei, dass sein Team schnell ins Spiel finde und Haßloch von Beginn an unter Druck setze, sagt Schlingmann. Der kommende Gegner sei weniger spielfreudig als Mundenheim und baue eher auf die "bärenstarke" Rückraum-Achse, sagt er. "Wenn unsere Abwehr dagegenhält, der Angriff konzentrierter abschließt und Lazslo Kincses wieder so gut trifft, dann haben wir eine Chance", traut Trainer Schlingmann den Handballfreunden durchaus eine Überraschung zu.

Kincses' Schmerzen im verletzten linken Sprunggelenk sind fast weg. Dies verdankt der ungarische Neuzugang seinen Besuchen im Reha-Zentrum Kreuzberg in Merzig, mit dem die HF Untere Saar neuerdings eng zusammenarbeiten. Neben dem Physiotherapeuten Stefan Nilles kümmert sich künftig auch Sportarzt Frank Donate um Verletzungen, die im deutlich offensiver und härter gewordenen Handballsport immer häufiger auftreten. "Wir freuen uns, unseren Spielern eine optimale medizinische Betreuung anbieten zu können", sagt Schlingmann, der im erwarteten Kampfspiel gegen die TSG Haßloch allerdings gerne auf die Hilfe der Fachleute verzichten würde. "Wir müssen die starken Rückraum-

schützen in den Griff kriegen. Und Siniak, wenn er spielt."

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