Saabrücken. Solopauker Matthias Weißenauer vom Saarländischen Staatsorchester (SSO) weiß es genau: Das moderne Schlagzeug-Arsenal ist riesig und umfasst neben reinen Rhythmus-Erzeugern auch Instrumente mit fixierter Tonhöhe. Man kann herrliche Musik damit machen - melodiereich und fetzig. Um dem Publikum die Vielfalt der Möglichkeiten vorzuführen, hat Weißenauer zusammen mit Sebastian Welker ein Schlagzeug-Konzert auf die Beine gestellt, das am Sonntag im Saarländischen Staatstheater über die Bühne ging."Percussion under Construction" (Rhythmische Schläge auf der Baustelle): Schon in der letzten Spielzeit hat die Schlagzeugtruppe des SSO mit dieser hinreißenden Präsentation einen überwältigenden Erfolg erzielt. Bevor es aber am Sonntag so weit war, gab es nach einer interessanten Klatsch-Paraphrase (Steve Reich) mehrere konzertante Einlagen auf "klassischem" Instrumentarium nach Kompositionen von Dmitri Yanov-Yanovski, Nebosja Jovan Zivkovic oder Frank Zappa: etwa ein "Tornado" für Kleine Trommel, ein Solo für Jazz-Drums und Marimbaphon-Quartett oder ein sehr schwieriges Marimbaphon-Konzert (Solist Fedor Podranski) mit Perkussions-Trio. Virtuosität zum Atem-Anhalten.Dann als Höhepunkt das "Baustellenkonzert". Acht Akteure in zünftiger Arbeitskluft klapperten mit allem, was zwischen Baubrettern herumliegt: vom Besen bis zum Hammer, von der Kelle bis zum Plastikrohr. Als Schlag-Ebenen dienten neben Gittern und Leitern sämtliche großen und kleinen Flächen wie Tonnen oder Schubkarren. Eine fabelhafte Idee: Aus einer bunten Wolke unterschiedlichster Geräusch-Charaktere entwickelte sich stetig progressierend ein Rhythmus-Schub von überwältigender Kraft. Prasselnder Beifall für eine fantastische Leistung. pes