Wo Saarbrücken baut - und warum

Saarbrücken. M01 funktioniert vorbildlich. Um das zu wissen, muss Rena Wandel-Hoefer nicht ins Internet schauen. M01 ist die Bezeichnung für eine der Baustellen, die zurzeit in Saarbrücken die größte Aufmerksamkeit haben: die Baustelle mitten auf dem St. Johanner Markt. Dort wird die alte, unterirdische Toilette zugeschüttet. Knapp ein Viertel der Arbeiten ist erledigt. Am 15

Saarbrücken. M01 funktioniert vorbildlich. Um das zu wissen, muss Rena Wandel-Hoefer nicht ins Internet schauen. M01 ist die Bezeichnung für eine der Baustellen, die zurzeit in Saarbrücken die größte Aufmerksamkeit haben: die Baustelle mitten auf dem St. Johanner Markt. Dort wird die alte, unterirdische Toilette zugeschüttet. Knapp ein Viertel der Arbeiten ist erledigt. Am 15. Juni soll das neue Pflaster fertig sein. Das Ganze kostet rund 190 000 Euro. Am vorigen Freitag wurde die Baustelle verkleinert, damit die Wirte am Wochenende mehr Stühle vor ihre Kneipen stellen konnten.Rena Wandel-Hoefer muss so etwas wissen, schließlich ist sie Baudezernentin der Landeshauptstadt. Aber ab sofort kann sich auch jeder andere Bürger, jede andere Bürgerin so schlau machen, wie die Dezernentin von Amts wegen ist. Auf der Internetseite www.sb-schafft.de informiert die Stadt, wo sie und ihre Tochterunternehmen in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro verbauen."Wer baut? Was wird gebaut? Wie lange dauert die Baustelle? Welche Auswirkungen gibt es für den Verkehr? Gibt es Verzögerungen? Was kostet der ganze Spaß? Was passiert da genau? Und was bringt es den Bürgern?" Diese Fragen, sagt Bürgerreferent Robert Mertes, werden auf der Internetseite beantwortet. Wer etwas über eine Baustelle wissen will, kann den Stadtteil oder die Straße eingeben - oder eben die Baustellennummer. Die sind an allen größeren Baustellen angebracht - ob es sich um Straßenerneuerung, Kanalbau oder die Sanierung von Kindergärten handelt. Außerdem wird an allen städtischen Baustellen der "Saarbrigger Schaffer" postiert. Das ist ein gezeichnetes Bauarbeitermännchen, das etwas an den Zeichentrickhelden Bob der Baumeister und Playmobil-Figuren erinnert. Als "Sympathieträger", erklärt Wandel-Hoefer, soll das von der Saarbrücker Werbeagentur "7 Grad Ost" bereits für einen Saarländer-Animations-Film entwickelte Männlein um Verständnis werben für die Unannehmlichkeiten, die Baustellen nun mal mit sich bringen. "Bauen ist etwas Positives. Bauen ist Dynamik. Wenn nicht mehr gebaut wird, sieht es schlecht aus für Saarbrücken", lautet die Botschaft der Dezernentin.Sind an einer Baustelle keine "Saarbrigger Schaffer" und keine städtische Kennung zu sehen, "dann sind wir das nicht", sagt Wandel-Hoefer. Dann handele es sich um eine private Baustelle. Und dazu kann auch die ansonsten gut informierte Baudezernentin nichts sagen.

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