Wo Meisterwerke die Zeit messen

HOmburg/Blieskastel · 99 Zeitmesser, vor allem französische Pendeluhren, stellt das Blieskasteler Uhrenmuseum „La Pendule“ aus. Das lockte bisher 4200 Gäste an.

Seit der Eröffnung im Juli 2010 hat das Blieskasteler Uhrenmuseum "La Pendule" in der Bliesgaustraße 3 insgesamt etwa 4200 Besucher angelockt. Wie Kurator und Stadtarchivar Kurt Legrum mitteilt, wurde die 4000er Marke im vergangenen Jahr geknackt. "Fast unbemerkt hat im August 2016 der 4000. Besucher das Uhrenmuseum besucht. Dieses spezielle Nischenmuseum mit seiner prachtvollen Sammlung vorwiegend französischer Pendeluhren vom 17. bis ins 20. Jahrhundert zieht - wie man anhand der Eintragungen im Gästebuch ersehen kann - Uhrenfreunde aus der ganzen Republik und dem angrenzenden Ausland an. Zur positiven Aufnahme gerade der auswärtigen Besucher im Uhrenmuseum und in der Stadt tragen auch die kompetenten Auskünfte und Darlegungen der beiden Mitarbeiter Ludwig Reichert und Christoph Zimmer bei", so Legrum. Nach seinen Worten kommen die meisten Besucher im Mai am Internationalen Museumstag, gefolgt vom letzten Freitag im November, wenn es jährlich "Feierabend im Uhrenmuseum" heißt. Diese Veranstaltung mit den musikalischen Darbietungen des Trio Scheldeborn habe sich als ein festes Datum im Jahreskalender etabliert.

Jedes Jahr mit einem neuen Programm ziehen die Interpreten Axel Weinland (Gesang, Flöten), Peter Baarß (Gitarre, Piano, Gesang) und Doris Hertel (Akkordeon) die Zuhörer in ihren Bann. Sie erzählen in ihren Liedern Geschichten von Liebe, Leid, Versöhnung, Wut, Hoffnung oder Aufbruch, die durch die Moderation zwischen den Titeln abgerundet werden. Jedes Programm bietet Inhalt zum Schmunzeln, Träumen, aber auch zum Nachdenken. Freunde der Veranstaltung bringen schon mal Brezeln für die Besucher mit zum Konzert. "Frau Tussing, Nachbarin des Museums, bringt auch Stühle aus ihrer Wohnung vorbei, wenn die Sitzgelegenheiten nicht ausreichen. All dies wird unterbrochen vom Stundenschlag der verschiedenen Uhren", wie Legrum weiter erläutert. Im Laufe des Jahres werden etliche Uhren immer wieder überholt, gereinigt und poliert. Zwischenzeitlich wurden auch einige Umgestaltungen im Museum vorgenommen.

Es können 99 wertvolle Zeitmesser vom Ende des 17. bis ins 20. Jahrhundert in voller Pracht bestaunt werden. Neben sechs Uhren aus Deutschland und zwei Pendulen aus England repräsentieren die restlichen 91 Zeitmesser mit der Sammlung der Comtoise-Uhren nicht nur die Anfänge der Uhr in einem vorwiegend agrarisch strukturierten Sektor des französischen Jura, sondern auch und gerade die Blütezeit der französischen Pendulen vom Ende des 17. bis ins 19. Jahrhundert. Es sind die bekanntesten Uhrmacher ihrer Zeit vertreten. Die hervorragend erhaltenen Schmuckstücke sind zum Teil älter als 300 Jahre, ist Legrum stolz. Es gibt im Museum Unikate, die vielfach individuell nach den Wünschen und Vorstellung der Kunden und Käufer hergestellt worden sind. In der Ausstellung werden Uhren gezeigt, die von den Meistern ihrer Zunft gefertigt wurden und höchste Anerkennung auch und gerade seitens der französischen Könige fanden. "Wie die Einträge im Gästebuch zeigen, sind viele Besucher immer wieder sehr überrascht von der Qualität der Uhren und der Meisterschaft ihrer Schöpfer", weiß Kurator Kurt Legrum zu berichten. Das Blieskasteler Uhrenmuseum war im Juli 2010 im City-Haus in der Bliesgaustraße 3 eröffnet worden. Der Name "La Pendule" deutet bereits darauf hin, dass es sich vorwiegend um französische Pendeluhren handelt. Kurt Legrum war monatelang damit beschäftigt gewesen, die Stücke, die ein Privatsammler aus Saarbrücken der Stadt Blieskastel gestiftet hatte, an Ort und Stelle zu bringen und mit Informationsschildern zu versehen. Die Zeitmesser vom Ende des 17. bis ins 20. Jahrhundert werden auf rund 150 Quadratmetern ausgestellt.

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Ein Besuch im Museum Die Öffnungszeiten des Blieskasteler Uhrenmuseums "La Pendule", Bliesgaustraße 3, sind sonntags von 14 bis 18 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene zwei Euro, ermäßigt ein Euro, Familien-Ticket drei Euro, Gruppen ab zehn Personen ein Euro/Person, Kinder bis zwölf Jahre frei. Gruppenführungen, auch für Schulklassen, sind auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten möglich. Das Museum ist immer im Dezember und Januar geschlossen. Weitere Informationen gibt es bei Kurator und Stadtarchivar, Kurt Legrum, unter der Telefon (0 68 42) 9 26-13 21.

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