Wo Hüttenarbeiter einst einkauften

Neunkirchen. Im Bereich der oberen Bahnhofstraße in Neunkirchen sind in den vergangenen Jahren etliche Häuser in desolatem Zustand abgerissen worden. Die Stadt Neunkirchen, die die Gebäude gekauft hatte, will damit das Stadt- und Straßenbild verbessern. SZ-Leser Rolf Wirth aus Neunkirchen hat nun das Haus Bahnhofstraße 27 unter die Lupe genommen, das demnächst zum Abriss ansteht

 Das colorierte Foto oben stammt etwa aus dem Jahr 1910. Es zeigt links das Geschäft, den Durchgangsbogen hatte der Eigentümer als Werbefläche genutzt. Das Foto rechts stammt aus den 30er Jahren, ganz links ist der überbaute Bogen zu sehen, daneben die Schaufenster. Fotos: Archiv Schwenk

Das colorierte Foto oben stammt etwa aus dem Jahr 1910. Es zeigt links das Geschäft, den Durchgangsbogen hatte der Eigentümer als Werbefläche genutzt. Das Foto rechts stammt aus den 30er Jahren, ganz links ist der überbaute Bogen zu sehen, daneben die Schaufenster. Fotos: Archiv Schwenk

Neunkirchen. Im Bereich der oberen Bahnhofstraße in Neunkirchen sind in den vergangenen Jahren etliche Häuser in desolatem Zustand abgerissen worden. Die Stadt Neunkirchen, die die Gebäude gekauft hatte, will damit das Stadt- und Straßenbild verbessern.SZ-Leser Rolf Wirth aus Neunkirchen hat nun das Haus Bahnhofstraße 27 unter die Lupe genommen, das demnächst zum Abriss ansteht. Nach den Erkenntnissen von Wirth ließ Stahlmagnat Carl-Ferdinand Stumm das Gebäude um das Jahr 1870 herum errichten und schenkte es der Casino-Gesellschaft, die damals eng mit dem Schützenverein verbunden war.

 Diese Werbeseite stammt aus einem Buch, das das Standesamt in den 30er Jahren frisch Vermählten schenkte, wie Heimatforscher Horst Schwenk mitteilt.

Diese Werbeseite stammt aus einem Buch, das das Standesamt in den 30er Jahren frisch Vermählten schenkte, wie Heimatforscher Horst Schwenk mitteilt.

1906 kaufte ein gewisser Ludwig Becker, der aus Beuren bei Gießen nach Neunkirchen gekommen war, das Haus, schildert Leser-Reporter Rolf Wirth. Er zog mit seinem Eisenwarenhandel ein, den er 1895 vom Wilhelm August Weil aus Ottweiler übernommen hatte. Der damalige Laden soll ein langer schmaler "Schlauch" gewesen sein, in dem nur eine einzige Lampe brannte. Becker habe sein Geschäft von 6 bis 22 Uhr offen gehalten, weiß Wirth, damit sich die Hüttenarbeiter vor und nach der Schicht mit Handwerkszeug eindecken konnten. Ludwig Beckers Ehefrau Henriette, die aus dem benachbarten Uhrengeschäft Eisenbeis stammte, habe auch die Angestellten betreut, die zum Teil in Kost und Logis im Hause Becker waren. red

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