Wirtschaft im Wechselbad

Völklingen. Die Gewerbesteuer ist der Pulsmesser der wirtschaftlichen Gesamtlage in der Stadt. Und gleichzeitig Völklingens wichtigste Einnahmequelle. Nach dem mageren Jahr 2010 (siehe auch Grafik) ist 2011 wieder ein besseres Ergebnis zu erwarten. Die Einnahme aus der Gewerbesteuer könnte hier 31,3 Millionen Euro betragen, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr

Völklingen. Die Gewerbesteuer ist der Pulsmesser der wirtschaftlichen Gesamtlage in der Stadt. Und gleichzeitig Völklingens wichtigste Einnahmequelle. Nach dem mageren Jahr 2010 (siehe auch Grafik) ist 2011 wieder ein besseres Ergebnis zu erwarten. Die Einnahme aus der Gewerbesteuer könnte hier 31,3 Millionen Euro betragen, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Große Unternehmen, die auch den Völklinger Stadthaushalt entscheidend stützen, sind aber auch von der weltweiten Konjunktur- und Auftragslage abhängig. Dort ziehen bekanntlich wieder Schatten auf. Deshalb fällt, wie Oberbürgermeister Klaus Lorig erläutert, die Annahme für 2012 weit vorsichtiger aus. Seine Experten kalkulieren hier mit nur 15 Millionen Gewerbesteuer im Haushalt."Im Moment liegen wir bei den Einnahmen eher besser als im Plan, aber nächstes Jahr wird es wohl wieder problematisch", fasst Lorig zusammen. Was auf gut Deutsch heißt, dass weiter auf Sparflamme zu wirtschaften ist. Zudem gilt nach wie vor die Schuldenbremse. Das bedeutet, dass zur Bilanzverbesserung im Haushalt 2012 weitere 400 000 Euro, 2013 zusätzlich 700 000 Euro einzusparen (oder von den Bürgern einzunehmen) sind.

Lichtblick bei Baustellen

Die Gewerbetreibenden in der Stadt sind im laufenden Jahr durch eine Reihe von Baustellen gebeutelt worden. Doch bereits am nächsten verkaufsoffenen Sonntag, 27. November, will Globus laut Lorig sein neues Parkhaus fertig haben. Das bedeutet, dass dann wieder der Verkehr durch die Rathausstraße rollt, und auch die Baustelle am Weltkulturerbe soll abgeräumt werden. Wobei die Globus-Baustelle auch zeigt, welches Vertrauen das Unternehmen (mit einer Gesamtinvestition von 17 Millionen Euro) in Völklingen setzt.

Das City-Center-Projekt (Investition um 30 Millionen Euro, anvisierte Fertigstellung vor Weihnachten 2013) nimmt Fahrt auf. Doch bevor der fürs City-Center nötige Abriss des Rest-Kaufhofes startet, muss die obere Karl-Janssen-Straße wieder zweispurig ausgebaut, in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden. Diese Maßnahme will Lorig, "wenn irgend möglich", bis zum Ende des Weihnachtsgeschäftes hinausschieben. Trotz mancher Unkenrufe in der Baustellenzeit ist nach dem frisch vorliegendem Halbjahresbericht der Verwaltung zur wirtschaftlichen Situation die Zahl der Leerstände in der Innenstadt insgesamt stabil geblieben. Dies heißt laut Lorig, dass sich Zu- und Wegzüge die Waage hielten. Ein wichtiger Faktor fürs Stadt-Management bleibe "der gute Dialog" mit der Interessenvertretung der Gewerbetreibenden, dem Wirtschaftskreis.

Wieder mehr Einwohner

Insgesamt scheint die Zeit vorbei, dass Völklingen die Einwohner weglaufen. Nach letztem amtlichen Stand gab es Ende 2010 exakt 39 689 Völklinger bei gestopptem Negativ-Trend. Inzwischen dürften es laut Lorig wieder "40, 50 mehr" geworden sein. Dies könnte mit der Tatsache zu verdanken sein, dass ein Hochhaus in Fenne saniert und wieder voll begelegt wurde.

Der Arbeitsmarkt im Raum Völklingen/Großrosseln entwickelte sich derweil ähnlich wie im gesamten Regionalverband Saarbrücken. Im Oktober ging die Arbeitslosenquote laut amtlicher Statistik im Vergleich zum Vormonat von 8,8 auf 8,7 Prozent, dies bedeutet 2035 Betroffene, zurück.

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