"Wir wollen Gleichbehandlung"

St. Wendel. "Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als eine Gleichbehandlung", betont Rolf Mohr, Leiter der Erweiterten Realschule Freisen beim Redaktionsgespräch am Freitagmorgen. Die Leiter der anderen vier Realschulen im Landkreis stimmen zu. Mohr weiter: "Es kann nicht sein, dass an einer Schule etwas erlaubt ist, an einer anderen aber nicht

 SZ-Redakteur Volker Fuchs im Gespräch mit den Realschulleitern Friedbert Becker, Berthold Ebert, Rolf Mohr, Barbara Georg und Karl Burger, von links. Foto: SZ

SZ-Redakteur Volker Fuchs im Gespräch mit den Realschulleitern Friedbert Becker, Berthold Ebert, Rolf Mohr, Barbara Georg und Karl Burger, von links. Foto: SZ

St. Wendel. "Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als eine Gleichbehandlung", betont Rolf Mohr, Leiter der Erweiterten Realschule Freisen beim Redaktionsgespräch am Freitagmorgen. Die Leiter der anderen vier Realschulen im Landkreis stimmen zu. Mohr weiter: "Es kann nicht sein, dass an einer Schule etwas erlaubt ist, an einer anderen aber nicht."Die Kritik entzündet sich an der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschulen Marpingen und Türkismühle. Diesen beiden Schulen hat das Kultusministerium im vergangenen Jahr in einer Ausnahmeregelung erlaubt, die Schüler der Klassenstufe 12 am Standort Marpingen zu unterrichten. Bis zum letzten Schuljahr wurden die Oberstufenschüler an einem St. Wendeler Gymnasium auf das Abitur vorbereitet. Die beiden Gesamtschulen setzen sich dafür ein, dass die gymnasiale Oberstufe an den Gesamtschulstandorten bleibt. Am Mittwoch demonstrierten Schüler, Eltern und Lehrer vor dem saarländischen Landtag (wir berichteten). Marpingen und Türkismühle sind die einzigen saarländischen Gesamtschulen mit dieser Sondergenehmigung.Am SZ-Redaktionsgespräch nehmen am Freitagmorgen alle fünf Leiter der Erweiterten Realschulen teil: Friedbert Becker für die ERS Theley, Rolf Mohr für die ERS Freisen, Barbara Georg für die ERS Namborn-Oberthal, Karl Burger für die ERS St. Wendel und Berthold Ebert für die ERS Nonnweiler.Sie fordern, dass die Ausnahmegenehmigung für die Gesamtschulen Marpingen und Türkismühle auf den aktuellen Oberstufenjahrgang beschränkt bleibt und dann ausläuft. Die Erweiterten Realschulen sprechen sich für eine Kooperation in der Oberstufe mit den Gymnasien aus. Das soll nach ihrer Ansicht auch für die Gesamtschulen gelten. Nonnweiler will mit der Erweiterten Realschule Wadern und dem Hochwaldgymnasium Wadern zusammen arbeiten, die anderen Realschulen mit einem reinen Oberstufengymnasium oder den bestehenden Gymnasien in der Kreisstadt.Schon immer war den guten Schülern der ERS nach der mittleren Reife der Weg zum Gymnasium und Abitur offen. Sie machen dann das Abitur nach neun Jahren. Diese Möglichkeit will die Landesregierung ausbauen. So gibt seit dem laufenden Schuljahr an den Realschulen einige Verbesserungen. Alle Realschulen haben jetzt Abitur-Klassen oder Abitur-Gruppen gebildet mit den leistungsstärksten Schülern, ähnlich den A-Kursen an Gesamtschulen. Diese Schüler werden gezielt in den Fächern Deutsch, Mathe, Fremdsprache, Physik und Chemie auf die gymnasiale Oberstufe vorbereitet. In Theley sind 30 Schüler in der A-Klasse, in Freisen auch 30, in Namborn 14, in St. Wendel elf und in Nonnweiler 9. Bei entsprechenden Noten müssen diese Schüler auch keine Prüfung zur mittleren Reife machen, auch dies analog zu den Gesamtschulen. Nach Klasse zehn können die A-Schüler dann die gymnasiale Oberstufe an anderen Schulen besuchen. Sie müssen dafür aber die Realschulen verlassen, der große Unterschied zu den beiden Gesamtschulen. Zudem ist wie bei den Gesamtschulen die Durchlässigkeit erhöht worden. Früher wurde an den Realschulen ab Klassenstufe sieben differenziert. Ab dann stand fest, wer den Hauptschulabschluss macht und wer die mittlere Reife. Diese frühe Entscheidung haben viele kritisch gesehen. Jetzt wird dies jedes Schulhalbjahr überprüft. Ein Wechsel von einem zum anderen Schulzweig innerhalb der Schule ist so leichter möglich.

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