"Wir werden seiner weiterhin gedenken"

Neunkirchen. "Solange es uns gibt, wird das Grab des Wilhelm Koch gepflegt, das ist Ehrensache." Dieses Versprechen haben sich die Neunkircher Karnevalisten schon unmittelbar nach dem Tod von Wilhelm Koch gegeben. Die Karnevalisten haben Wort gehalten

 Der NKA mit seinem Präsidenten Karl Albert und Vertreter der einzelnen Vereine gedachten "Wiam", Wilhelm Koch, an dessen Grab auf dem Neunkircher Hauptfriedhof Scheib. Foto: Willi Hiegel

Der NKA mit seinem Präsidenten Karl Albert und Vertreter der einzelnen Vereine gedachten "Wiam", Wilhelm Koch, an dessen Grab auf dem Neunkircher Hauptfriedhof Scheib. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. "Solange es uns gibt, wird das Grab des Wilhelm Koch gepflegt, das ist Ehrensache." Dieses Versprechen haben sich die Neunkircher Karnevalisten schon unmittelbar nach dem Tod von Wilhelm Koch gegeben. Die Karnevalisten haben Wort gehalten. Auch wenn die Gräber auf dem Scheiber Friedhof inzwischen eingeebnet und nur noch einige mit Denkmalwerten Grabsteinen erhalten sind: das schlichte Grab des Wilhelm Koch wird noch immer von ihnen gepflegt. Anlässlich des mit der Session 2011 beginnenden 55. Todesjahres dieses gutmütigen Straßenmusikanten trafen sich gestern Morgen die Vertreter aller Neunkircher Karnevalsvereine am Grab von Wilhelm Koch, den die Zeitgenossen "de Wiam" nannten. Wie NKA-Präsident Karl Albert an diesem Morgen versicherte, werde derzeit angedacht, Wilhelm Koch ein Denkmal zu widmen. Karl Albert erinnerte sich als Fraktionschef der CDU aber auch noch daran, dass im Zusammenhang mit der Vergabe des Denkmals für den "Sense Eduard" im Stadtrat ebenfalls an die Herstellung einer "Wiam-Skulptur" gesprochen wurde. Die Geschichte des fröhlichen Wiam ließ Karl Albert an diesem tristen Novembermorgen umfassend im großen Kreis seiner Mitstreiter aufleben. Es ist eine Geschichte mit dramatischem Ende. Er wurde "wegen ein paar Franken", so Karl Albert, ermordet. Albert erinnerte daran, dass bereits wenige Tage nach dem gewaltsamen Tod des lustigen Musikanten die Neunkircher Karnevalisten einen Kranz am Grabe niederlegten. 1978 wurde eine Anstecknadel mit Wiams Figur geschaffen. "Ein Renner", wie sich nicht nur Ulla Karthein erinnert. Sie aber ist, wie auch Gretel Frick, eine der wenigen unter den aktuellen Karnevalisten, die Wiam noch erlebt haben. "Wir werden seiner weiterhin als einen der unseren gedenken", versprach NKA-Präsident Karl Albert.

Zur PersonWilhelm Koch wurde am 2. Februar 1873 als Sohn des Straßenmusikers Johann Koch geboren. Er war im Ersten Weltkrieg Infanterist und schlug sich danach als Eisverkäufer, Kinounternehmer, Karussellbesitzer und letztlich als Straßenmusikant durchs Leben. Der kaum 1,65 Meter große Mann wurde von einem 19-jährigen Malergesellen und späteren Schaustellergehilfen ermordet. Das war am 19. Mai 1956. Der Täter wurde zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt. gm

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