"Wir singen in der Bundesliga"

Fischbach. Er ist das kulturelle Aushängeschild des Saarlandes: der Saarknappenchor. Die Gemeinschaft feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Der 58-jährige Walter Engel aus Dudweiler singt schon seit 30 Jahren im Chor. Seit 22 Jahren ist er dessen 1. Vorsitzender. "Wir sind und bleiben die Pickelspitze des Konzerns", sagt Engel lächelnd

 Ein imposanter Anblick: die Mitglieder des Saarknappenchors in der schmucken Uniform. Foto: SZ

Ein imposanter Anblick: die Mitglieder des Saarknappenchors in der schmucken Uniform. Foto: SZ

Fischbach. Er ist das kulturelle Aushängeschild des Saarlandes: der Saarknappenchor. Die Gemeinschaft feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Der 58-jährige Walter Engel aus Dudweiler singt schon seit 30 Jahren im Chor. Seit 22 Jahren ist er dessen 1. Vorsitzender. "Wir sind und bleiben die Pickelspitze des Konzerns", sagt Engel lächelnd. In China und Japan hat der Chor die Zuhörer begeistert, wie auch in Brasilien oder Georgien.

So viel wie die Saarknappen hat sicherlich noch kein anderer saarländischer Chor erlebt: Konzertreisen rund um den Globus, unzählige Auftritte in der Heimat. Immer aber sind die Männer in ihren schmucken Knappenuniformen in der Tradition der Bergleute verhaftet geblieben. Dabei sind unter den zurzeit 36 aktiven Sängern längst nicht mehr alle im Konzern beschäftigt. "Einige wurden im Zuge des Umstrukturierungsprozesses im deutschen Steinkohlebergbau umgeschult, andere sind schon im Vorruhestand", berichtet Engel.

Seine Heimat hat der Chor schon seit mehr als 30 Jahren in der Fischbachhalle. "Die Halle war noch nicht richtig fertig, da haben wir im Nebenzimmer des Restaurants schon geprobt", erzählt Engel. Apropos Proben: Beim Saarknappenchor liegt das Hauptaugenmerk auf der Qualität. Engel: "Wir singen in der Bundesliga." Das ist für alle Mitglieder eine Verpflichtung, aber auch eine große Verantwortung. Zweimal pro Woche sind Proben, dazu kommen Auftritte in Rundfunk- und Fernsehsendungen, CD-Produktionen sowie zwischen 20 und 30 Konzerte im Jahr.

"Da ist man locker 120 Mal im Jahr von zu Hause weg", schätzt Walter Engel. Bei ihm kommen da noch einige Tage mehr hinzu. Schließlich müssen die Auftritte, vor allem aber die Konzertreisen, vorbereitet werden. Das widerspricht eigentlich dem heutigen Zeitgeist, dem Freizeit-Trend. Das weiß auch der 1. Vorsitzende. Er sagt: Dafür aber biete der Chor seinen Sängern - die aus dem ganzen Saarland von Merzig über Saarlouis, St. Wendel, Homburg bis Blieskastel kommen, aber auch einiges: Chorarbeit auf hohem Niveau, vielfältige Chorliteratur, stimmliche Aus- und Weiterbildung sowie Konzerte vor Hunderten von Zuhörern, bei denen man das gute Gefühl habe, "etwas Besonderes hinterlassen zu haben". Seinen jüngsten großen Auftritt hatte der Chor vor wenigen Tagen bei den 21. Ruhrfestspielen. Beim Tag der Kohle sang das Ensemble aus dem Saarland vor 1200 Besuchern im ausverkauften Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen. Und wie geht es mit dem Chor weiter? Ist die Zukunft gesichert? "Wir werden noch viele Jahre die Pickelspitze des Konzerns bleiben", ist Walter Engel überzeugt. Von der Konzernleitung gebe es nur positive Signale.

Auf einen Blick

An diesem Samstag feiert der Chor sein Sommerfest rund um die Fischbachhalle. Zum Frühschoppen spielen ab 10 Uhr die Fischbacher Musikanten unter der Leitung von Norbert Aulenbacher.

Ab 15 Uhr servieren die Knappen ihren Gästen Kaffee und Kuchen. Um 17 Uhr ist ein Konzert der Bergmusikanten der DSK in der Fischbachhalle. Die Leitung hat Bernhard Stopp. Ab 20 Uhr heißt es: Tanz und Unterhaltung mit Jens und Jenny - bekannt vom "Gunni Mahling Show-Ensemble". ll

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